Mit Laubbläsern gegen den Rollsplitt

Osterputz in Klagenfurt: Rollsplitt und Dreck wurden nur verteilt
Klagenfurt und Graz haben Feinstaub-Höchstwerte, Straßenreinigung wirbelt Staub auf.

Klagenfurt und Graz haben seit Mittwoch eines gemeinsam: an 19 Tagen wurde jeweils der Tagesgrenzwert der Feinstaubbelastung überschritten, damit teilt man sich den Titel "Österreichs Feinstaub-Hochburg".

Im Fall der Lindwurmstadt wirbelt der Osterputz sprichwörtlich zusätzlichen Staub auf. Weil die Stadt vor dem Fest rasch auf Vordermann gebracht werden soll, wird ein "Schnellverfahren" angewandt: die Straßenreinigung nutzt Laubbläser, um Gehsteige, Parks und Radwege von Dreck und Rollsplitt zu befreien. Beobachtet wurde diese Praxis in der Tarviser Straße entlang des Radweges zum Wörthersee. Passanten wurden von meterhohen Staubwolken eingehüllt, vor denen sich die Arbeiter der Straßenreinigung mit Mundschutz wappneten.

Vonseiten der Stadt sprach man von einer "Ausnahmesituation". Nur ein Laubgebläse sei im Einsatz gewesen. "Normalerweise werden dafür Kehrmaschinen verwendet. Allerdings sind diese heuer noch mit Schneepflügen ausgerüstet".

Der politisch für die Straßenreinigung verantwortliche Referent ist Christian Scheider (FPÖ). Er betont: "Es war ein Fehlverhalten, künftig werden Kehrmaschinen verwendet." Grün-Stadtrat Frank Frey ist "überrascht, dass man in Klagenfurt mit Laubbläsern Rollsplitt in die Luft jagt", während er gegen die Feinstaubbelastung ankämpfe. An 19 Tagen wurde hier im Jahr 2016 bereits gegen die Grenzwerte verstoßen. Frey hat einen "Einsatzplan" in der Schublade: "Werden weitere Überschreitungen registriert, kommt der Feinstaub-Kleber (eine Calcium-Magnesiumacetat-Lösung wird aufgetragen. Partikel lagern sich auf der Straße ab und können abgewaschen werden, Anm.) zum Einsatz. Und im Ernstfall müssen wir Straßenzüge sperren."

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