Hotelier Marolt will Seebühne kaufen

Am Montag hat der Abbau der Wörtherseebühne begonnen. Die Teile werden zwischengelagert, weil sie veräußert werden sollen
Jörg Haiders Prestigeobjekt soll am Klopeiner See neu aufgebaut werden.

Der letzte Vorhang sollte für die Wörtherseebühne fallen. Versenken oder verschrotten wollte die Stadt Klagenfurt dieses Relikt aus Jörg Haiders Ära, das den Steuerzahler in den vergangenen 16 Jahren rund 20 Millionen Euro gekostet hat. Doch die Abbauarbeiten, die am Montagmorgen begannen, sind nicht der letzte Akt. Unternehmer und Hotelier Heinz Anton Marolt will die Überreste erwerben und am Klopeiner See ein Dacapo ermöglichen.

Bauarbeiter der Firma Kuttin Metall GmbH nahmen gestern in der Ostbucht ihre Arbeit auf. Zwei Wochen lang soll der Abriss der Seebühne dauern, die seit 2014 nur mehr als "Light-Version" existiert, nie mehr bespielt wurde und dennoch jährliche Zahlungen von 40.000 Euro an die Bundesforste verursachte. Nun kann Klagenfurt erstmals profitieren, denn die Firma Kuttin überweist 70.000 Euro – den Schrottwert.

Allerdings werden die 23 Schwimmkörper sowie die Stahlkonstruktionen nicht plangemäß verschrottet, sondern in Klagenfurt deponiert. Denn geht es nach Hotelier Heinz Anton Marolt, wird die Bühne am Klopeinersee vor Anker gehen. "Ich habe das Seehotel Klopein und einen 8000-Quadratmeter-Strandabschnitt erworben. Dort wird die Bühne neu errichtet", sagt Marolt. Bei der Bezirkshauptmannschaft habe er um die naturschutz- und gewerberechtlichen Bewilligungen angesucht. Auch an die Gemeinde St. Kanzian als See-Eigentümer in sei er herangetreten. Marolt: "Wenn die Bewilligungen einlangen, setzte ich die Unterschrift unter den Kaufvertrag."

Wilfried Kuttin von der gleichnamigen Recyclingfirma bestätigt Vorgespräche mit Marolt: "Natürlich kann jeder die Teile erwerben, daher lasse ich sie vorerst nicht verschrotten." Der Kaufpreis würde "im sechsstelligen Bereich" liegen. Dazu kämen Kosten für Schwertransport und Wiederaufbau.

Ein teurer "Umweg"

Dass er diesen "Umweg" wählen muss, erzürnt Marolt. Er behauptet, der Bestbieter gewesen zu sein, als das Vergabeverfahren zur Seebühnen-Verwertung stattgefunden hätte. Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) und die zuständige Immobilien Verwaltung Kärnten hingegen betonen, Marolt habe sein Anbot zu spät abgegeben.

Und während die erklärte Seebühnen-Kritikerin Mathiaschitz "froh ist, endlich in der Ostbucht ungehinderten Seeblick" zu haben, schmiedet Marolt am Klopeiner See große Pläne. "Klavierabende, Theatervorführungen, Konzerte wird es geben. Ich werde beweisen, dass man die Bühne erfolgreich betreiben kann, während in Klagenfurt nur Volksvermögen vernichtet wurde."

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