Lehrerin wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt

Prozess gegen eine 31-jährige Lehrerin im obersteirischen Landesgericht Leoben.
31-Jährige gestand schweren sexuellen Missbrauch von mehreren Schülern.

Zu vier Jahren Haft ist am Dienstag eine 31-jährige Lehrerin aus der Steiermark in Leoben verurteilt worden. Die Frau gestand den schweren sexuellen Missbrauch von mehreren Schülern sowie das Ausnutzen ihres Autoritätsverhältnis. Sie hatte mit den Minderjährigen auch Sex und machte davon Handy-Aufnahmen. Staatsanwaltschaft und Verteidigung kündigten Strafberufung an.

Die junge Lehrerin aus der Obersteiermark soll von Jänner bis Mai in Spielberg (Bezirk Murtal) und anderen Orten mit den 13- und 14-Jährigen Beischlaf oder gleichzusetzende Handlungen vollzogen haben. Manches davon zeichnete sie in Form von Videos und Fotos mit ihrem Mobiltelefon auf. Die 31-Jährige hatte sich bisher weitgehend geständig gezeigt. Ihr Verteidiger sprach am Dienstag von einem dreimonatigen "psychotischen" Schub als Ursache für ihre Taten. Der Prozess fand weitestgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Schülern Drogen verabreicht

Neben den sexuellen Übergriffen und der Anfertigung von pornografischen Darstellungen von Minderjährigen soll die junge Lehrerin an einer neuen Mittelschule im Bezirk Murtal ihren Schülern auch selbst hergestellte Süßigkeiten, die mit Drogen versetzt waren, gegeben haben. Das entsprechende Ermittlungsverfahren wurde aber aus Mangel an Beweisen eingestellt. Einerseits konnte nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden, dass sie Suchtmittel an die Schüler weitergegeben hat. Anderseits wurden bei ihr auch keine verbotenen Substanzen sichergestellt.

Tätigkeitsverbot auf unbestimmte Zeit

Das Schöffengericht befand sie im Fall von vier Schülern für schuldig, im Falles eines weiteren Kindes wurde die Lehrerin freigesprochen. Außerdem verhängte das Gericht ein Tätigkeitsverbot auf unbestimmte Zeit: Die 31-Jährige darf daher keine vergleichbaren Tätigkeiten wie Erziehung, Ausbildung oder Beaufsichtigung von Kindern mehr ausüben.

Aufgeflogen war der Missbrauch im Frühjahr, nachdem Schüler und Schülerinnen ihren Eltern von den sexuellen Aktivitäten erzählt hatten. Sie sollen passiert sein, als die Kinder für Nachhilfe bei der Lehrerin zu Hause waren und auch bei ihr übernachtet hatten. Die Pädagogin galt als besonders engagiert.

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