Kürzere Wartezeiten für Krebskranke

Zuletzt stiegen die Wartezeiten massiv an
Kapazitäten werden kurzfristig aufgestockt, Verträge mit Instituten neu verhandelt.

Im Konflikt um die Engpässe bei radiologischen Untersuchungen scheint sich eine Lösung abzuzeichnen. Eine Gesprächsrunde zwischen Ministerium, Hauptverband und Radiologen brachte am Mittwoch erste Erfolge.

Zuletzt hatten sich vor allem in Ostösterreich die Wartezeiten auf CT- und MRT-Untersuchungen massiv verlängert. Besonders für die Krebspatienten sei die Situation unerträglich geworden, warnte vor Kurzem die Krebshilfe. Demnach müssten Betroffene bis zu acht Wochen auf einen Termin warten.

Hintergrund des Problems sind die Verträge zwischen Radiologie-Instituten und Krankenkassen, die finanziell gedeckelt sind und offenbar nicht mit dem steigenden Bedarf an Untersuchungen Schritt halten.

Das soll jetzt anders werden, wurde am Mittwoch festgelegt: "Es wurden Schritte für eine kurz- und mittelfristige Lösung vereinbart", sagt Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ). Die Radiologie-Institute hätten angeboten, in Ostösterreich rasch Abhilfe bei den Engpässen bei den onkologischen Untersuchungen zu schaffen. So wird es ab sofort Kapazitäten für jährlich 2000 zusätzliche Untersuchungen geben, kündigt Ulrike Rabmer-Koller, Präsidentin des Hauptverbandes, an. Darüber hinaus werde es weitere Sofortmaßnahmen geben, die bundesweit relevant sind. Eine eigene Task Force soll jene Patienten ermitteln, die besonders rasch eine Untersuchung benötigen. Damit folgt man dem Vorschlag von Franz Frühwald, Sprecher der bildgebenden Institute in Wien und NÖ.

Weiters wurden auch langfristige Lösungen vereinbart. So sollen die erst für 2018 vorgesehenen Vertragsverhandlungen vorgezogen werden, kündigt Rabmer-Koller an. "Ziel sind annehmbare Wartezeiten für alle Patienten. Es soll aber auch verhindert werden, dass jemand schneller eine Untersuchung erhält, wenn er privat bezahlt."

Spitäler

Parallel dazu setzen derzeit auch die Wiener Gemeindespitäler Schritte, um die radiologische Versorgung der Patienten zu verbessern: "In allen unseren Häusern werden die vorhandenen Kapazitäten optimiert", sagt Michael Binder, Leiter des Health Care Management im Krankenanstaltenverbund (KAV).

Möglich werden soll das mit organisatorischen Umstellungen, die Hand in Hand mit den neuen Ärzte-Arbeitszeit-Modellen gehen. Sprich: Nicht zwingend benötigte radiologische Vorhaltekapazitäten für die Nachtstunden werden zugunsten einer besseren Versorgung tagsüber zurückgefahren.

Auch im KAV wird es ein Experten-Panel aus Radiologen und Onkologen geben, das die einzelnen Fälle begutachtet. "Wir haben vor, diese Maßnahmen innerhalb weniger Wochen umzusetzen", kündigt Binder an.

Etwas anders ist die Situation in NÖ: "In den Kernzeiten sind die entsprechenden Ambulanzen voll ausgelastet. Die Randzeiten müssen wir uns im Detail anschauen – möglicherweise sind Kapazitäten vorhanden. Gerne sind wir zu Gesprächen bereit", heißt es in der Landeskliniken-Holding. "Wir haben mehrfach signalisiert, die Kapazitäten der Kliniken auch im Bereich MRT zu nutzen. Die Leistung muss jedoch auch seitens der Kassen entsprechend vergütet werden."

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