Kleinflugzeug abgestürzt: Beide Insassen tot

Die Feuerwehr war nur wenige Minuten nach dem Absturz an der Unfallstelle. Für die zwei Steirer, einen 74-Jährigen und einen 72-Jährigen, in der Maschine kam aber jede Hilfe zu spät
Kurz nach dem Start stürzte eine zweisitzige Maschine in Turnau ab und ging in Flammen auf.

Peter Roßkogler war Samstagmittag gerade mit Freunden an der Teichanlage seines Campingplatzes in Turnau im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag beschäftigt, als er einen lauten Knall hörte.

"Wir haben gesehen, dass ein Flugzeug schief in der Luft hing und zwei Sekunden später abgestürzt ist. Wahrscheinlich hat es einen Baum gestreift", erzählt der 55-Jährige, was sich am Himmel vor seinen Augen abspielte. "Kurz darauf ist die Maschine am Boden explodiert und in Flammen aufgegangen, vielleicht 100 Meter von uns entfernt. Wir hatten wirklich Glück." Noch größeres Glück als er selbst hatten Holzarbeiter, die noch näher an der Absturzstelle dran waren. "Die sind sofort zu dem Flugzeug gerannt, um zu helfen", sagt Roßkogler. Doch für die Insassen der zweisitzigen Propellermaschine vom Typ Glasair kam jede Hilfe zu spät. "Wir waren sechs bis sieben Minuten nach dem Absturz an der Unfallstelle und konnten das Feuer rasch löschen", sagt Peter Schelch von der Freiwilligen Feuerwehr Turnau, die mit 32 Mann im Einsatz war. Doch die zwei Steirer im Wrack seien nicht mehr am Leben gewesen.

Baumkrone gestreift

Der 72-jährige Pilot aus Kapfenberg und sein 74-jähriger Passagier aus Bruck an der Mur waren mit der Maschine am nahen Alpenflugplatz Lanzen-Turnau gestartet. Sie dürften sofort in Schwierigkeiten geraten sein. "Die Absturzstelle liegt nur 200 Meter Luftlinie westlich vom Ende der Startbahn des Flugplatzes", erklärt Schelch.

Kleinflugzeug abgestürzt: Beide Insassen tot
APA17587186-2 - 22032014 - TURNAU - ÖSTERREICH: ZU APA 154 CI - Einsatzkräfte der Feuerwehr an der Unglücksstelle eines Flugzeugabsturzes am Samstag, 22. März 2014, in Turnau, Bezirk Bruck an der Mur. Das Luftfahrzeug soll aus bisher unbekannten Ursachen in der Nähe eines Campingplatzes abgestürzt sein. APA-FOTO: SIEGFRIED ULLRICH

Die Polizei geht vorerst davon aus, dass die zweisitzige Maschine unmittelbar nach dem Start eine Baumkrone gestreift hat, was sich mit den Beobachtungen von Campingplatz-Besitzer Roßkogler deckt. Bei den beiden Absturzopfern soll es sich laut den Behörden um erfahrene Piloten gehandelt haben. Die Flugunfall-Kommission hat am Unfallort die Ermittlungen zu diesem Unglück aufgenommen.

28. Februar 2010 - Zwei Menschen sterben beim Absturz einer einmotorigen Maschine in Oberösterreich. Sie kracht am Flugplatz Freistadt im Gemeindegebiet von Hirschbach gegen eine Böschung und geht in Flammen auf.

12. Juni 2010 - Der Absturz eines Segelflugzeugs in der Nähe des Kärntner Truppenübungsplatzes Glainach (Bezirk Klagenfurt-Land) fordert zwei Todesopfer. Ein Tragflügel bricht und das Flugzeug kracht einige 100 Meter vom Rollfeld entfernt in einen Wald.

2. September 2010 - Ein 67-jähriger Fluglehrer und sein 20-jähriger Schüler sterben beim Absturz mit einer zweimotorigen Maschine am Flugfeld Hirschbach bei Freistadt. Sie stürzen beim Landeanflug in eine Böschung.

5. Mai 2011 - Beim Absturz eines Ultraleichtflugzeugs kommen im Salzburger Pinzgau die beiden Insassen ums Leben. Der Flieger verliert zwischen Hochfilzen (Bezirk Kitzbühel) und Leogang stark an Höhe, streift mehrere Baumwipfel, die Oberleitung der ÖBB, beginnt zu brennen und stürzt ab.

7. Juli 2011 - Ein 45 Jahre alter Pilot und eine 46 Jahre alte Frau kommen beim Absturz eines Segelflugzeuges in der Nähe des Flugplatzes Feldkirchen in Kärnten ums Leben. Das Flugzeug stürzt etwa einen Kilometer südöstlich des Flugfeldes beim Landeanflug in einen Maisacker.

21. August 2011 - Beim Absturz eines einmotorigen Flugzeuges in Mauterndorf im Salzburger Lungau verlieren zwei Menschen ihr Leben. Die Maschine gewinnt nach dem Start kaum an Höhe und stürzt aus rund 30 bis 40 Metern ab. Für die beiden Insassen, einen einheimischen Piloten und einen deutschen Fliegerkollegen, kommt jede Hilfe zu spät.

23. März 2012 - Ein Kleinflugzeug stürzt in den Bodensee direkt vor Bregenz. Etwa 400 Meter vom Ufer entfernt schlägt der Flieger am Wasser auf und wird in mehrere Teile zerrissen, der Pilot und ein Passagier sterben. Etwa ein Jahr später stellt sich heraus, dass der Absturz vom Passagier (21) absichtlich verursacht worden sein dürfte. Er soll unter psychischen Problemen gelitten haben.

9. Juni 2012 - Ein von Ungarn gestartetes Sportflugzeug stürzt auf dem Weg nach Straubing in Bayern im Gemeindegebiet von Maria Laach am Jauerling (Bezirk Krems) ab. Die beiden Insassen kommen ums Leben.

21. Juni 2012: In Straßwalchen im Salzburger Flachgau stürzt in der Ortschaft Voglhub ein Kleinflugzeug ab. Zwei Männer werden dabei getötet.

30. September 2012: Beim Absturz einer zweimotorigen Cessna oberhalb von Ellbögen im Tiroler Bezirk Innsbruck-Land sterben sechs Menschen: Für den Piloten und fünf Passagiere kommt jede Hilfe zu spät. Es gibt zwei Überlebende.

1. Mai 2012: Der Pilot eines Kleinflugzeuges stirbt bei einem Unglück in Baumkirchen im Tiroler Bezirk Innsbruck-Land. Zuvor war vergeblich versucht worden, der Maschine eine Landemöglichkeit auf der nahe gelegenen Inntalautobahn zu organisieren.

20. Oktober 2013: Ein Unglück mit einer viersitzigen Cessna 172R Skyhawk kostet bei Krems in Niederösterreich den Piloten das Leben. Sein Bruder wird bei dem Absturz im Augebiet der Donau schwer verletzt. Zum Unfallzeitpunkt herrscht dichter Nebel.

22. März 2014: Beim Absturz eines in Deutschland registrierten Propellerflugzeuges im steirischen Turnau (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) kommen beide Insassen ums Leben. Das Flugzeug stürzt neben dem Campingplatz in einer kleinen Waldlichtung ab und geht in Flammen auf.

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