Himalaya: Österreicher sind wohlauf

Der Thorung La Berg im Annapurna-Gebiet
Die Opferzahl nach dem verheerende Schneesturm ist mittlerweile auf 43 gestiegen.

Nach dem tödlichen Schneesturm in Nepal ist die Opferzahl auf 43 gestiegen. Es seien im Annapurna-Gebiet unter dem Schnee die Leichen von neun Nepalesen und zwei japanischen Wanderern gefunden worden, teilte Nepals Verband der Trekkingagenturen (TAAN) am Samstag mit. Mit den drei geretteten Österreichern hat das Außenministeriums in Wien inzwischen Kontakt aufgenommen. Sie blieben unverletzt.

Die drei Österreicher, ein 27-Jähriger, eine 28-Jährige und eine 30-jährige Frau befanden sich am Samstag im Pilgerort Muktinath auf etwa 3.800 Meter Höhe, so ein Sprecher gegenüber der APA. Aufgrund der weiterhin heftigen Schneefälle ist ein Transport ins tiefer gelegene Jomsom erst für Sonntag geplant. Die weitere Vorgehensweise wird gemeinsam mit den Beteiligten dann abgesprochen. Alle drei sind unverletzt und den Umständen entsprechend in gutem Zustand, ihre Angehörigen wurden verständigt. Hinweise auf weitere Vermisste Österreicher gab es nicht.

Der TAAN-Vertreter Keshav Pandey sagte, an der Grenze der Bezirke Dolpo und Mustang seien neun tote Nepalesen gefunden worden. Die Rettungskräfte hätten zudem die Leichen von zwei japanischen Touristen am Thorong-La-Pass entdeckt. Der Rundweg um den 8.091 Meter hohen Annapurna zieht jedes Jahr tausende Wanderer im Oktober an, wenn das Wetter normalerweise stabil ist. Am Dienstag brach jedoch unerwartet ein Schneesturm über die Region herein. Es ist das schlimmste Trekking-Unglück in der Geschichte des Himalaya-Staats, für den der Bergtourismus eine wichtige Einnahmequelle ist.

Lawinen-Serie

Ein Ausläufer des Zyklons "Hudhud", der bereits in Indien schwere Verwüstungen hinterlassen hatte, brachte schwere Schneefälle über die Region. Mehrere Wanderergruppen wurden auf dem Weg, der bis auf 5.416 Meter geht, von Lawinen überrascht. Neben 19 ausländischen Wanderern kamen mehrere einheimische Träger, Bergführer sowie drei Yak-Hirten ums Leben. Die Ausländer stammten aus Kanada, Israel, Polen, der Slowakei, Indien, Vietnam und anderen Ländern.

Der TAAN-Sprecher Binay Acharya sagte am Samstag, der Verband gehe davon aus, dass alle Bergsteiger aus dem betroffenen Berggebiet in Sicherheit seien. Es lägen keine weitere Notrufe oder Informationen über Vermisste aus dem Annapurna-Gebiet vor. Laut der Polizei wurden seit dem Sturm am Dienstag 385 Menschen gerettet, darunter 180 Ausländer. Es wurde befürchtet, dass noch weitere Todesopfer unter dem Schnee verborgen liegen.

Mehrere Armeehubschrauber waren am Samstag im Einsatz, um nach weiteren Opfern zu suchen. Die Behörden flogen zudem ein Expertenteam aus Kathmandu ein, um bei der Suche zu helfen. Das Unglück führte Nepals Regierungschef Sushil Koirala dazu, den Aufbau eines landesweiten Warnsystems anzukündigen. Der Bergtourismus ist eine wichtige Einnahmequelle für den ökonomisch schwach entwickelten Himalaya-Staat.

Im April waren bei einem der schwersten Unglücke der letzten Jahre am Mount Everest 16 Bergführer durch eine Lawine getötet worden, woraufhin alle Expeditionen auf den höchsten Berg der Welt ausgesetzt wurden.

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