Ex-Freundin am Arbeitsplatz erstochen

In diesem Grazer Jugendzentrum wurde die junge Frau erstochen aufgefunden.
30-Jähriger wollte Trennung nicht akzeptieren. Nach der Tat stellte er sich der Polizei.

Von einem Taxi ließ sich Ionut P. Dienstagnacht zur Polizeiinspektion Plüddemanngasse in Graz chauffieren. Er bezahlte, ging in das Gebäude und gestand den Beamten, eine Stunde zuvor seine frühere Lebensgefährtin getötet zu haben.

Am anderen Ende der Stadt suchten Polizisten bereits nach dem mutmaßlichen Täter: Gegen 20.30 Uhr fand eine Mitarbeiterin einer Jugend-Servicestelle im Bezirk Eggenberg eine junge Frau, die seit einiger Zeit als Reinigungskraft beschäftigt war, leblos am Boden. Sie hatte mehrere blutende Stichwunden, der Notarzt konnte nichts mehr für die Frau tun: Als er eintraf, war Andreea N. längst tot.

Die 25 Jahre junge Frau stammte aus Rumänien und lebte seit einigen Jahren in Österreich. Sie soll vier Jahre lang mit P. liiert gewesen sein, sich jedoch vor etwa einem Jahr von ihm getrennt haben. Darin dürfte laut Anklagebehörde auch das Motiv zu suchen sein: Der 30-jährige Verdächtige soll gestanden haben, mit einem Messer zu dem Büro in Graz-Eggenberg gegangen zu sein und dort gewartet zu haben, bis Andreea alleine war. Er habe eigentlich mit ihr sprechen wollen, dann aber zugestochen.

Vermutlich geplant

Die Staatsanwaltschaft Graz ermittelt wegen Mordverdachts, berichtet Sprecher Hansjörg Bacher: Die Tat scheine geplant und nicht im Affekt passiert.

Das würde auch zum nächsten Schritt des mutmaßlichen Täters passen: Er fuhr mit seinem Kastenwagen in die Wetzelsdorfer Straße und zündete ihn an. Während der ersten Einvernahme erklärte der Verdächtige dies so: Er wolle nicht, dass der Wagen während seiner Haft von jemand anderem gefahren werde. Danach stieg er in ein Taxi und stellte sich der Polizei.

Das Obduktionsergebnis lag Mittwoch noch nicht vor, deshalb gab die Justiz keine Details über Tatwaffe oder Anzahl der Stiche bekannt. Der 30-Jährige ist bisher unbescholten und strafrechtlich nie aufgefallen.

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