Fischsterben in der Gurk sorgt für Ratlosigkeit und Spekulationen

Jäger Patrick Achatz entdeckte die toten Fische in der Gurk und postete die Fotos auf Facebook
Tausende Fische sollen verendet sein; die Wasser-Werte sind aber unauffällig.

Dass der Gurk-Fluss südlich der Donau Chemie in Brückl diverse Giftstoffe mit sich führt, ist seit Jahren bekannt. Die Bevölkerung des Görtschitztals und das Land Kärnten haben diese Tatsache zähneknirschend toleriert, wurde doch die dafür verantwortliche Blaukalk-Deponie bis zum Bekanntwerden des HCB-Umweltskandals mit großem (finanziellen) Aufwand saniert. Ein Fischsterben in diesem Bereich sorgt jetzt allerdings für neue Spekulationen.

"Bei einem Jagdausflug mit meinen Kollegen haben wir tausende tote Fische in der Gurk gefunden – vor allem Forellen, aber auch Eschen. Insgesamt konnten wir einen einzigen lebenden Fisch aufspüren", erzählt der Jäger Patrick Achatz. Er dokumentierte seine Beobachtung auf Facebook und verständigte die Behörden.

Entdeckt wurden die verendeten Fische in St. Filippen, zwei Kilometer südlich der Donau Chemie in Brückl, wo tonnenweise Blaukalk lagert. Weil die Fische in der vorbeifließenden Gurk seit Jahren mit Hexachlorbenzol (HCB), Quecksilber, aber vor allem mit Hexachlorbutadien (HCBD) belastet sind, wird vor dem Verzehr gewarnt.

Analysen

Nun wird geprüft, ob ein Zusammenhang zwischen dem Fischsterben und der sanierungsbedürftigen Deponie besteht. Die Polizei hat Wasserproben entnommen, die von Landes-Cemiker Erich Polzer ausgewertet wurden. "Diese Wasserwerte waren ohne Auffälligkeiten; die Immissions-Messstation bei der Donau Chemie hat ebenfalls keine erhöhten Werte erfasst. Eine Untersuchung der Kiemen ergab, dass die Fische möglicherweise schon länger tot waren. Aber was die Ursache betrifft, stehen wir vor einem Rätsel", sagt er. Nun werde man die Fische sezieren.

Auch bei der Donau Chemie kann man sich das mysteriöse Fischsterben nicht erklären. "Es gibt kein Fehlverhalten in unserem Bereich. Auch von der Behörde haben wir kein Feedback erhalten", sagt Unternehmenssprecher Armin Pufitsch.

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