Felsbrocken durchschlug Fenster

Heinz Kolar mit dem Stein, der in seinem Badezimmer landete
Ein 15 Kilo schwerer Stein hatte sich vom Hang gelöst. Der Hausbesitzer steht unter Schock.

"Wenn ich mich im Badezimmer aufgehalten hätte, wäre jetzt Feierabend. Ich danke meinem Schutzengerl, der Herrgott wollte mich noch nicht holen." Der Schock steckt Heinz Kolar aus Ebene Reichenau (Bezirk Feldkirchen) noch in den Gliedern, denn ein 15 Kilo schwerer Felsbrocken hatte sich vom Hang eines Nachbargrundstücks gelöst und das Badezimmerfenster seines Wohnhauses durchschlagen.

Der Vorfall ereignete sich am Montag um 12.30 Uhr. "Ich wollte im Wohnzimmer mein übliches Rentner-Schlaferl machen, als ich einen lauten Knall hörte. Zuerst dachte ich, das Überdruckventil an der Heizung spinnt wieder. Ich habe nachgeschaut und im Badezimmer die Katastrophe gesehen: auf dem Fliesenboden lag der Felsbrocken, er hatte das kleine Badezimmerfenster durchschlagen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für solch ein Ereignis?", fragt der 68-Jährige.

Bereits der zweite Fall

In seinem Fall offenbar gar nicht so gering. Vor drei Jahren löste sich vom besagten Felsen schon einmal ein größerer Stein. "Damals befand ich mich auf der Terrasse und der Brocken flog knapp an meinem Kopf vorbei. Ich übertreibe nicht, es gibt einen entsprechenden Polizeibericht und den Stein habe ich aufbewahrt", zeigt Kolar das "Beweismaterial", das seinen Handteller ausfüllt.

Der aktuelle Schaden – das Spezialglas des Badezimmerfensters und ein paar zerkratzte Bodenfliesen im Badezimmer – sei durch seine Versicherung gedeckt. Ein Tischler hat das Fenster vorübergehend mit einer Holzplatte gesichert.

"Aber der Nachbar wird sich etwas einfallen lassen müssen", will Kolar das Gespräch mit dem Bauern suchen. Dieser würde auf dem steilen Gelände über ihm im Sommer eine Schafherde weiden lassen. "Da rieseln kleine Steine zu mir herunter. Offenbar lockern die Schafe das Erdreich auf und mit dem aktuellen Tauwetter lösen sich größere Brocken."

Kommentare