Bauer von Kuh attackiert und schwer verletzt

In Kärnten kam es zu einer erneuten Kuhattacke (Symbolfoto).
Mann wollte Kalb auf Hänger verladen und wurde daraufhin schwer verletzt.

Ein 46 Jahre alter Landwirt aus Gnesau (Bezirk Feldkirchen) wurde am Mittwoch von einer Mutterkuh attackiert und dabei schwer verletzt. Der Mann wollte laut Polizei auf einer Weide ein Kalb auf den Hänger seines Traktors verladen, was die Kuh zum Angriff veranlasste.

Der Bauer wurde von der Kuh zu Boden gestoßen, dann trampelte das Tier über seinen Körper. Der Frau des Bauern gelang es, die Kuh zu vertreiben und ihren Mann in Sicherheit zu bringen. Der 46-Jährige wurde mit Kopfverletzungen vom Rettungshubschrauber ins Klinikum nach Klagenfurt geflogen.

Bereits Ende Juli wurde in Tirol eine deutsche Urlauberin von 20 Kühen und Kälbern attackiert und dabei tödlich verletzt - der KURIER berichtete. Daraufhin kam es zu einem Krisengipfel, bei dem eine Info-Kampagne beschlossen wurde, um zukünftige Attacken zu vermeiden (siehe Bericht unten).

Für den deutschen Boulevard ist die Sache klar. "Killer-Kühe" hätten eine 45-Jährige aus Rheinland-Pfalz am Montagnachmittag auf einer Alm im Stubaital getötet, schrieb die Bild in ihrer Mittwoch-Ausgabe. Die Frau war, wie berichtet, von etwa zehn Mutterkühen und ihren Kälbern attackiert worden. Die Frau erlag ihren schweren Verletzungen. Experten sind sich einig, dass die Rinder es auf den angeleinten Hund der Wanderin abgesehen hatten. Für die Deutsche kam jede Hilfe zu spät, sie erlag ihren schweren Verletzungen.

Bauer von Kuh attackiert und schwer verletzt
Mit Info-Tafeln wie dieser wird auf Almen auf mögliche Gefahren beim Überqueren von Weiden mit Mutterkühen gewarnt.

„Das ist eine Tragödie, die sich hoffentlich nicht mehr wiederholen wird“, sagte Tirols Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger am Mittwoch nach einem runden Tisch mit Experten, den er zu dem Thema einberufen hatte. Mit einer Info-Kampagne soll nun aufgeklärt werden. „Nicht das Verhalten der Tiere hat sich geändert, sondern das Wissen über das Verhalten der Tiere ist nicht mehr da“, stellte Landesveterinärdirektor Josef Kössler klar.

Informationen

Bis Ende nächster Woche werde nun eine Info-Folder über Gefahren bei Begegnungen mit Weidetieren und mit Empfehlungen für das richtige Verhalten erstellt. Kommendes Jahr sollen diese Tipps auch auf Info-Tafeln in der Nähe von Almen angebracht werden. Warnhinweise gibt es bereits jetzt (siehe Bild). Ähnliche Schilder waren auch am Beginn der Weide angebracht, auf der sich das Unglück ereignet hat.

Der Bauer hat sich nach Ansicht Hechenbergers nichts zu Schulden kommen lassen: „Er hat ordnungsgemäß darauf hingewiesen, dass sich auf der Weide Mutterkühe mit Kälbern aufhalten. Sie waren im Almgebiet unterwegs. Und es gab keine Auffälligkeiten bei den Tieren.“ Die Haftungsfrage wird letztlich aber von der Staatsanwaltschaft zu bewerten sein. Nun alle Wanderwege einzuzäunen ist für den LK-Präsidenten „denkunmöglich“. Das sieht auch Peter Kapelari, Wegereferent des Alpenvereins, so: „Eine tatsächliche Trennung von Bergwanderern und Weidevieh ist wohl nirgends machbar und auch nicht sinnvoll – die Tiere sind schließlich keine Ungeheuer.“

Die Landwirtschaftskammer hat indes die Tourismuswirtschaft ins Boot geholt. Tirol Werbung und Wirtschaftskammer werden die Info-Folder an Hotellerie und Tourismusverbände weiterleiten, hieß es.

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