Unbekannter nahm Flugzeug mit Laserpointer ins Visier

Leistungsstarker Laserpointer gefährdete eine Linienmaschine
Pilot konnte sicher landen. Pro Jahr werden 20 solcher Vorfälle gemeldet.

"Das ist kein Kavaliersdelikt“, betont Wilhelm Baldia, Sprecher der Austrian Airlines, mit Nachdruck. „Wenn ein Pilot geblendet wird, kann er die Instrumente nicht mehr sehen. Das ist kein Scherz, sondern eine Gefährdung.“ Dienstagnacht kam ein Pilot beim Landeanflug auf den Klagenfurter Flughafen um die Blendung zwar herum, aber: Der Kapitän konnte deutlich sehen, dass der Strahl eines grünen Laserpointers auf seine Maschine gerichtet wurde.

Es muss ein sehr leistungsstarker Laserpointer gewesen sein, denn die Maschine befand sich in dem Moment in rund 2700 Metern Höhe. Derjenige, der damit herumspielte, dürfte auf einer Straße auf der Soboth im Bezirk Wolfsberg gestanden haben, in dem Gebiet fiel dem Piloten das grelle Licht auf. Dort beträgt die Distanz zwischen Flugzeug und Passhöhe zwischen 700 und 1000 Meter.

Täter verschwunden

Der Pilot konnte die Maschine, die mit 40 Passagieren und vier Besatzungsmitgliedern von Wien nach Klagenfurt unterwegs war, sicher landen. Zuvor informierte er den Flughafen sowie die Flugsicherungsbehörde AustroControl vom Zwischenfall. Am Flughafen alarmierte man die Polizei, die eine Streife auf die Soboth schickte, allerdings vergeblich: Der Täter war längst weg. Deshalb wird jetzt wegen Gemeingefährdung gegen unbekannt ermittelt.

Zwischenfälle mit Laserpointern, die eigentlich für Präsentationen gedacht sind, kommen selten vor. Laut AustroControl gibt es bis zu 20 Meldungen jährlich, die aber eher gegen Helikopter als Flugzeuge gerichtet seien. Austrian-Sprecher Baldia spricht von „einigen Malen“ pro Jahr, die die Fluglinie betreffen. „Das ist bei 350 Flügen pro Tag natürlich wenig.“ Sollte der Pilot wegen des Lichts tatsächlich geblendet werden, übernehme der Co-Pilot. Die Passagiere bekämen laut Baldia von solchen Zwischenfällen meist überhaupt nichts mit.

Die meisten Vorfälle passieren übrigens nachts. Erst vor einem halben Jahr wurde ein Deutscher gefasst, der vier Mal hintereinander Maschinen im Anflug auf den Salzburger Flughafen ins Visier nahm.

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