Deutscher bei Lawinenabgang tödlich verunglückt

Deutscher bei Lawinenabgang tödlich verunglückt
33-jähriger Landsmann wurde schwer verletzt in Innsbrucker Klinik geflogen.

Ein Lawinenabgang in Kappl im Tiroler Bezirk Landeck hat am Freitag einen Toten und einen Schwerverletzten gefordert. Bei dem Toten handelte es sich um einen 44-jährigen Snowboarder aus Deutschland, teilte die Polizei mit. Sein Landsmann, ein 33-jähriger Snowboarder, konnte vor Ort reanimiert werden. Er wurde schwer verletzt mit dem Rettungshubschrauber in die Innsbrucker Klinik geflogen.

Der 44-Jährige konnte nur noch tot aus dem Schneebrett geborgen werden. Der Schwerverletzte liegt laut Exekutive auf der Intensivstation und befindet sich in "sehr kritischem Zustand".

Lawinenkegel sechs Meter tief

Die Lawine war gegen 10.00 Uhr im Visnitztal, einem Seitental des Paznauntals, abgegangen. Die beiden Snowboarder waren zuvor vom Skigebiet Samnaun in der Schweiz mit Schneeschuhen bzw. einem Splitboard zum östlichen Visnitzjoch und in weiterer Folge zum Westgrat aufgestiegen, um von dort ins Visnitz abzufahren. Bei der Abfahrt auf einem rund 35 Grad steilen Nordwesthang lösten sie ein rund 600 Meter langes und 300 Meter breites Schneebrett aus. Sie wurden mitgerissen und verschüttet. Der Lawinenkegel war bis zu sechs Meter tief.

Zwei Tourengeher, die gerade zum Visnitzjoch aufstiegen, bemerkten schließlich den Lawinenkegel. Einer der beiden, ein Bergführer, begann unverzüglich mit der Suche und konnte sofort ein Sendesignal eines Lawinenverschüttetensuchgeräts empfangen und orten. Nach der Alarmierung der Rettungskräfte bargen die Tourengeher schließlich den 44-jährigen Snowboarder. Sein Landsmann wurde von den in der Zwischenzeit eingetroffenen Rettungskräften ausgegraben. Im Einsatz standen neben Bergrettung und Alpinpolizei zwei Rettungshubschrauber, ein Polizeihubschrauber und Suchhunde.

An der Unfallstelle herrschte zu diesem Zeitpunkt Stufe "2", also mäßige Lawinengefahr. Generell war die Lawinengefahr von den Experten des Landes am Vormittag verbreitet als "gering", oberhalb von etwa 3.000 Metern als "mäßig" eingestuft worden. Ab den Mittagsstunden werde sie aber ansteigen, hatten die Experten gewarnt. Allgemein werde sie dann auf Stufe "2", mit der Durchfeuchtung der Schneedecke unterhalb von etwa 2.400 Metern weiter auf "erheblich", also Stufe "3" ansteigen, hatte es geheißen.

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