10 Jahre Section Control: Asfinag zieht positive Bilanz

Eine mobile Section Control auf der Innkreis-Autobahn A8.
Unfallzahlen mit Personenschaden wurden um bis zu 50 Prozent halbiert

Am 10. Oktober 2003 ist in Österreich im Wiener Kaisermühlentunnel die erste Section-Control-Anlage in Betrieb gegangen. Der nahende zehnte Jahrestag war für den Betreiber Asfinag am Freitag Anlass, bei einer Pressekonferenz Bilanz zu ziehen. Bei den vier fixen Anlagen zur Geschwindigkeitsüberwachung wurden so die Unfallzahlen mit Personenschaden deutlich gesenkt.

"Die gesunkenen Anzeigen wegen Geschwindigkeitsübertretung beweisen ebenfalls die präventive Wirkung", betonte Geschäftsführer Josef Fiala. So gab es 2003 im Kaisermühlentunnel noch 43.000 Anzeigen wegen erhöhter Geschwindigkeit, 2012 waren es nur noch 23.000, berichtete Fiala. Dabei hat sich das Fahrzeugaufkommen in diesem Zeitraum um vier Millionen auf 34 Millionen Fahrzeuge jährlich erhöht.

Die positive Wirkung gelte für alle vier Section-Control-Streckenabschnitte, die in Summe etwas mehr als 20 Kilometer ausmachen. Auch dort seien die Unfallzahlen um durchschnittlich 50 Prozent gesunken, nachdem die Anlagen die durchschnittliche Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer zu messen begonnen haben.

Neue Kontrolle im Bindermichel-Tunnel

Eingesetzt wird das System in der fixen Version ebenso auf der Südautobahn (A2) zwischen Krumbach und Grimmenstein bzw. im Ehrentalerbergtunnel und im Plabutschtunnel der Pyhrnautobahn (A9). In diesem Jahr soll die fixe Section Control, deren Anschaffungskosten laut Asfinag rund eine Million betragen, zudem im Bindermichel-Tunnel auf der Mühlkreisautobahn (A7) installiert werden.

Von den zwei mobilen, zwischen 300.000 bis 400.000 Euro teuren Systemen, die von der Autobahnholding bei Baustellen betrieben werden, ist derzeit eines in der neuen Röhre des Bosrucktunnels auf der A9 im Einsatz. Das zweite Mobilsystem wird bei der Sanierung der Tunnelkette Klagenfurt ab Herbst verwendet werden.

Trotz der deutlichen Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit wird Section Control vor allem da eingesetzt, "wo die Unfallzahlen spürbar aus der Norm sind", betonte Asfinag-Vorstand Alois Schedl. Etwa bei der kurvenreichen Streckenführung am Wechselabschnitt der A2, wo die "harmonisierende" Wirkung der Anlage unfallförderndes Fahrverhalten reduziert hat. Von einer Totalüberwachung hält Schedl nichts: "Eine vollständige, netzübergreifende Kontrolle wie es etwa in Italien üblich ist, wird es für Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen nicht geben." Stattdessen setze man auf die Eigenverantwortung der Verkehrsteilnehmer und werde diese mit Investitionen in die Bewusstseinsbildung stärken.

So funktioniert die Technik im Detail: An zwei Kontrollpunkten - am Beginn und am Ende der Section-Control-Streckenabschnitts - wird die Fahrzeuggeschwindigkeit gemessen. Mittels Zeitnehmung wird die Durchschnittsgeschwindigkeit berechnet. Die Section Control kann zwischen einspurigen Fahrzeugen, Pkw, Lkw und Bussen unterscheiden und die einzelnen Fahrzeugklassen nach ihren jeweiligen aktuellen Tempolimits beurteilen. Bei Überschreitung der vorgeschriebenen Geschwindigkeit werden Kennzeichen und Tempodaten gespeichert und den Behörden übermittelt.

Karte: Fixe Section Control Standorte in Österreich

https://maps.google.de/maps/ms?msa=0&msid=200939101043666731304.0004e641450d369af6c4c&hl=de&ie=UTF8&t=m&ll=47.694974,15.534668&spn=2.588173,4.943848&z=7&output=embed 450 350 no {"frameborder":"0","marginheight":"0","marginwidth":"0"} Section Control Standorte auf einer größeren Karte anzeigen

Mehr Infos zur Section Control unter www.asfinag.at und www.oeamtc.at

Kommentare