Vorläufiges Aus für grenznahes Endlager

Derzeit werden die abgebrannten Brennstäbe in Containern an den AKW-Standorten Temelín (bei Budweis) und Dukovany (Südmähren) zwischengelagert.
Standort Boletice in Südböhmen ist laut tschechischem Industrieministerium "geologisch ungeeignet".

Der Widerstand aus Oberösterreich gegen ein grenznahes Atommüllendlager hat sich offenbar bezahlt gemacht. Der Standort bei Boletice in Südböhmen, nur knapp 20 Kilometer von der Grenze zu Oberösterreich entfernt, wurde als „geologisch ungeeignet“ eingestuft. Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) liegt ein entsprechendes Schreiben des tschechischen Industrieministeriums vor. Das Papier ist rechtlich nicht bindend, weshalb Anschober bezüglich Boletice „weiterhin wachsam bleiben“ will.

Tschechien prüft aktuell acht weitere mögliche Lagerstätten auf Grundstücken im Staatsbesitz – darunter die Umgebung von Lodherov, nur 23 Kilometer von Niederösterreich entfernt. Bis 2015 wird die Auswahl auf zwei Plätze beschränkt, bis 2025 muss die Machbarkeit am endgültigen Standort nachgewiesen werden. Erst 2050 soll das Atommüllendlager gebaut werden und schließlich im Jahr 2065 in Betrieb gehen. Derzeit werden die abgebrannten Brennstäbe in Containern an den AKW-Standorten Temelín (bei Budweis) und Dukovany (Südmähren) zwischengelagert. Allein in Tschechien fallen jährlich 100 Tonnen abgebrannte Brennstäbe und 5,5 Kubikmeter hochradioaktiver Abfall an, weltweit waren es bisher 350.000 Tonnen Atommüll.

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