Verwaltungsjurist gab sich als Polizist aus

Der 29-Jährige wurde zu 20 Monaten bedingter Haft verurteilt.
Autofahrerin zum Anhalten genötigt und mit ungültigem Polizeiausweis Kontrolle versucht.

Ein 43-jähriger Jurist im Verwaltungsdienst, der sich wie ein Privatsheriff aufgespielt haben soll, wurde am Freitag im Landesgericht Linz zu einer teilbedingten Geldstrafe verurteilt. Laut Anklage habe er als angeblicher Polizist eine Verkehrskontrolle versucht.

Von dem Vorfall am 25. Juli 2014 auf der Mühlkreisautobahn (A7) bei Linz gibt es zwei Versionen: Der Angeklagte erklärte, die 24-Jährige sei im Stop-and-go-Verkehr auf seinen Pkw aufgefahren. Er habe ihr gedeutet, sie soll zur Seite lenken, damit man einen Unfallbericht ausfüllen könne.

Nach dem Anhalten sei er aber nur auf das Heftigste beschimpft worden. Er habe sich nicht als Polizist ausgegeben und auch nicht einen Dienstausweis, den er noch von seiner früheren Tätigkeit als Exekutivbeamter hatte, vorgezeigt. Der Unfallbericht sei nicht ausgefüllt worden, er habe aber ein Foto vom Auto der Frau mit dem Kennzeichen gemacht. Dem widersprach die 24-Jährige: Er sei ihr zuerst ganz knapp aufgefahren, um sie zum Beschleunigen zu veranlassen. Danach habe er zwei Mal rechts überholt und sie zum Ausweichen, bzw. zum Abbremsen bis zum Stillstand genötigt. Als sie die Polizei rufen wollte, habe er gesagt: "Ich bin eh von der Polizei" und Führerschein und Zulassungsschein verlangt.

Dienstausweis

Doch sie glaubte ihm nicht und verlangte einen Ausweis. Daraufhin soll er einen vorgezeigt haben, auf dem "Polizei" stand. Dabei handelte es sich um den ungültigen Dienstausweis.

Das Gericht holte bei der Asfinag eine Auskunft ein: Entgegen den Angaben des Juristen gab es keinen Stau. Von ihm liegt auch keine Anzeige wegen Fahrerflucht nach einem Unfall vor. Das Gericht sprach ihn wegen Nötigung und Amtsanmaßung schuldig. Die nicht rechtskräftige Strafe: 180 Tagessätze zu je zehn Euro; die Hälfte davon unbedingt.

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