Südbahnhofmarkt boomt: Mehr Frequenz als in der Innenstadt

Markt-Original: Margarete Purner (re.) aus Altenberg verkauft seit 60 Jahren auf dem Linzer Südbahnhofmarkt
Bis zu 12.000 Kundentummeln sich am Samstagvormittag am Südbahnhofmarkt. Tendenz steigend.

"Das ist ein Apfel-Birnen-Süßmost. Und die kleinen Weintrauben, die wachsen an meiner Hausmauer." – Auf zwei wackeligen Tischen präsentiert Margarete Purner ihre Köstlichkeiten. Äpfel und Himbeeren aus dem Garten, Marmelade und Schnaps aus eigener Herstellung. Diesmal sind auch ein paar Schwammerl dabei, aus dem Wald hinter dem Hof. Seit mehr als 60 Jahren kommt die Bäuerin aus Altenberg auf den Linzer Südbahnhofmarkt und verdient sich dort ein bisschen etwas dazu. Die Standgebühr beträgt 1,45 Euro pro Tag und Quadratmeter Verkaufsfläche. "Das geht sich grad noch aus", sagt die 77-Jährige und schmunzelt.

Originale wie Margarethe Purner sind mit ein Grund für die Anziehungskraft des größten Linzer Markts. "Am Samstagvormittag ist er der beliebteste und belebteste Ort in ganzen Stadt", weiß Wirtschaftsstadträtin Susanne Wegscheider (ÖVP).

Ameisenhaufen

Das Angebot der 47 Geschäfte in den 28 Marktkojen und die Spezialitäten der bis zu 100 so genannten Beschicker auf den Freiflächen ziehen an guten Samstagen oft mehr als 17.000 Passanten an. Wie in einem Ameisenhaufen geht es zwischen 8 und 12 Uhr zu: In dieser Zeit drängen sich fast 12.000 Leute um die Stände, ergab eine Zählung im Auftrag des Linzer Marktamts. Zum Vergleich: Im Einkaufszentrum Passage in der Landstraße liegt die Frequenz am Samstagvormittag bei gut 10.000, an der Mozartkreuzung sind es 9000. Und in der Herrenstraße werden gar nur etwa 1000 Passanten gezählt.

Das Erfolgsgeheimnis des seit dem Jahr 1949 bestehenden Südbahnhofmarkts sei die Qualität der Produkte und die große Auswahl, meint Wirtschaftsstadträtin Wegscheider. "Natürlich lieben die Leute auch das Ambiente, das merkt man gerade am Samstag, wo viele nach dem Einkauf noch auf ein Glas Wein oder Bier bleiben." Dass sich das Geschäft gut entwickelt, bestätigt auch Manfred Auer von der Arbeitsgemeinschaft Südbahnhofmarkt. "Allein von der Frequenz sind es heuer sicher um drei bis vier Prozent mehr Personen als im Vorjahr, die am Markt einkaufen gehen", sagt der Betreiber des Spezialitätengeschäfts "Käseglocke". Um auch in Zukunft erfolgreich zu sein, entwickle die Arbeitsgemeinschaft ein Konzept für die weniger stark frequentierten Tage Montag, Mittwoch und Donnerstag.

Seit Kurzem präsentiert sich der Südbahnhofmarkt mit einem neuen Logo. "Wappentier" sind zwei Eichhörnchen. "Die stehen für positive Neugierde, sind sympathisch und sammeln Vorräte", sagt Auer.Neu ist ab Oktober auch ein Burger-Lokal in der ehemaligen Nordsee-Koje.

Kommentare