Steinbichler tritt mit eigener Liste an: Rätselraten um Mitstreiter

Will mit „Komptenzplattform“ in den oö. Landtag: Leo Steinbichler.
Agrarrebell stellt am Dienstag sein Team für die Landtagswahl vor. Geld von Frank Stronach gibt es nicht.

Im ORF-Sommergespräch bestätigte Frank Stronach, was Politikbeobachter schon seit Längerem vermutet hatten: Leo Steinbichler wird bei den oberösterreichischen Landtagswahlen am 27. September antreten. Allerdings nicht als Team Stronach, sondern mit einer eigenen Liste. "Den Namen Stronach kannst nicht verwenden und ein Geld geb ich auch nicht", ließ der Parteigründer seinen Nationalratsabgeordneten wissen. Und: "Er darf beim Team Stronach bleiben, aber nicht mehr aus der Reihe tanzen."

Steinbichler findet Stronachs Vorgaben "selbstverständlich in Ordnung", wie er am Dienstag betonte. Er werde keine neue Partei gründen, aber eine eigene Liste. Für diese "Kompetenzplattform – Wir für Oberösterreich" sammle er bereits Unterstützungserklärungen.

Bezüglich Wahlkampffinanzierung kündigt Steinbichler "eine ganz neue bürgernahe Form" an. Details dazu will er am Dienstag präsentieren, genauso wie seine Mitstreiter.

Wer bei Steinbichlers "Kompetenzplattform" mitmacht, ist noch geheim. "Ich bin nicht dabei. Mit 73 schließe ich jede politische Tätigkeit aus", sagt Josef Buchner, ehemals Chef der Vereinten Grünen und Bürgermeister von Steyregg. "Dem Leo wünsche ich alles Gute. Dass er kandidiert, ist eine Bereicherung", meint Buchner. Die Chancen auf einen Einzug in den Landtag stufe er als "gar nicht so hoffnungslos" ein.

Bis zur Landtagswahl bleibt Steinbichler Mitglied der Bundespartei und des Team Stronach-Klubs im Nationalrat. Sollte seine Liste in Oberösterreich reüssieren, könnte der 56-Jährige in den Landtag wechseln und Anton Merkl als Zweiter auf der Landesliste sein Nationalratsmandat übernehmen.

Der Landtag wäre eine weitere Station in Steinbichlers turbulenter Polit-Karriere: Ab 1985 war er in seiner Heimatgemeinde Aurach am Hongar für die ÖVP aktiv und kam 1997 in den Bundesrat. 2007 wurde Steinbichler nach Kritik an der ÖVP-Agrarpolitik aus dem Bauernbund ausgeschlossen. 2008 kandidierte der Agrarrebell für die Liste Dinkhauser, 2013 schloss er sich dem Team Stronach an. Mehr zum Team Stronach in der Innenpolitik auf der Seite 2.

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