Rottweiler biss Besitzer und Nachbarn

Hundezüchter Erich Beham hat Brutus bei sich aufgenommen und will dem Rottweiler eine Chance geben.
Ehepaar hatte sich im Spaß angerempelt. Hund drehte darauf völlig durch.

Eine scherzhafte Rempelei zwischen Herrchen und Frauchen hat ein siebenjähriger Rottweiler-Rüde Mittwochabend in Haag am Hausruck, Bezirk Grieskirchen, offenbar gar nicht lustig gefunden. Als das Ehepaar gegen 20.30 Uhr in der Hauseinfahrt im Scherz aneinandergeriet, stürzte sich der Hund auf den 42-jährigen Mann und biss zu. Seine Besitzerin (36) versuchte den Rüden namens Brutus zu beruhigen, doch auch sie bekam die messerscharfen Zähne an zwei Fingern zu spüren.

Ein Pensionist bemerkte die tumultartigen Szenen auf dem Nachbargrundstück und eilte zu Hilfe. Als der 71-Jährige dazwischen ging, biss ihn der Rottweiler in den rechten Oberarm. Erst danach ließ Brutus von seinen Besitzern und dem Pensionisten ab. Der schwerverletzte Nachbar musste mit dem Rettungshubschrauber ins Unfallkrankenhaus Linz geflogen werden. Das Ehepaar – der 42-jährige Hundebesitzer erlitt ebenfalls tiefe Bisswunden – wurde mit der Rettung ins Spital gebracht.

"Als ich nach Hause gekommen bin, hab ich schon von Weitem Blaulicht, Polizei, Sanitäter und einen Hubschrauber gesehen", erzählt Nachbar Franz Thalbauer. "Ich bin geschockt, dass der Mann, der geholfen hat, so schwer verletzt wurde. Er besitzt selbst einen großen Hund."

Bisher unauffällig

Was Rottweiler Brutus derart ausrasten ließ, kann sich Thalbauer nicht erklären. "Ich kenne ihn als ganz lieben und folgsamen Hund. Es hat noch nie Probleme gegeben." Die Polizei bestätigt, dass Brutus bisher unauffällig war. Seine Besitzerin hätte auch alle notwendigen Schulungen besucht.

Am Donnerstag wurde der Rottweiler von der Polizei abgeholt und vom Amtstierarzt untersucht. Danach wäre Brutus wohl eingeschläfert worden, hätte ihn nicht Hundezüchter Erich Beham bei sich aufgenommen. "Die Besitzer haben ihr Okay gegeben. Ich werde jetzt mit dem Rottweiler arbeiten und ihm die nötige Zeit geben. Ich bin dagegen, ihn umzubringen. Dazu hat der Mensch kein Recht." Beham kann sich vorstellen, das Tier auch dauerhaft zu behalten.

Kommentare