Pensionisten holten gestohlenen Maibaum auf Rollatoren zurück

Die findigen Senioren wussten sich zu helfen
Den "Diebstahl" ihres Maibaums wollten die Bewohner eines Seniorenwohnheims in Oberösterreich nicht hinnehmen.

Auch wenn das Stehlen des Maibaums zum Brauchtum gehört, die Bewohner des Seniorenwohnheim Mehrnbach im Bezirk Ried im Innkreis haben sich das nicht gefallen lassen. Sie stahlen ihn zurück, transportierten ihn auf Rollatoren nach Hause und machten das mit einem Video im Internet bekannt.

Die 78 Bewohner des Seniorenwohnheims im Innviertel sind traditionsbewusst. Das Aufstellen eines Maibaumes gehört dazu. Jedes Jahr bekommen sie von einem ortsansässigen Landwirt einen Stamm geschenkt, den sie in mühevoller Handarbeit schmücken und danach aufstellen. Heuer ist er zehn Meter hoch. Doch ebenso alljährlich kommt eine Stammtischrunde aus einem rund 300 Meter entfernten Wirtshaus, das auch von einigen Heimbewohner regelmäßig besucht wird, und stiehlt den Baum. So auch in der Nacht zum vergangenen Sonntag.

"Heuer beschlossen die Senioren aber: Es reicht, das lassen wir uns nicht mehr gefallen", berichtete der stellvertretende Heimleiter Christoph Koller. Sechs Heimbewohner rückten mit Unterstützung der Betreuer und der Heimleitung aus und stahlen den Baum zurück. Auf Rollatoren gebettet, transportierten sie ihn zu ihrem Zuhause zurück und stellten ihn davor wieder auf.

Das Brauchtum schreibt vor, dass der gestohlene Baum mit einer ausgiebigen Jause für die Diebe ausgelöst werden muss. Aber muss in diesem Fall von Diebstahl und Zurückdiebstahl etwas gezahlt werden? Die Streitfrage wird versöhnlich gelöst: Es gibt eine Maibaumfeier des Heimes und die Stammtischrunde aus dem Wirtshaus ist wie in den vergangenen Jahren dazu eingeladen. "Selbstverständlich werden wir kommendes Jahr wieder einen Baum aufstellen, künftig aber besser bewachen", kündigte Koller an.

Studenten fuhren mit Maibaum mit der Bim

Einen Tag zuvor hatte sich den Fahrgästen der Straßenbahnlinie 41 in Wien ein ungewöhnliches Bild geboten: Ein fünf Meter langer Maibaum lag der Länge nach in der Straßenbahngarnitur. Boku-Studenten hatten den ursprünglich zehn Meter langen Baum, der wie jedes Jahr vor dem Gebäude der Universität für Bodenkultur (Boku) aufgestellt worden war, in der Nacht auf den 27. April "gefladert" und mit Einkaufswagerln ins nahe gelegene Boku-Heim transportiert. Ein paar Tage später kam es ihnen sinnlos vor, dass der Baum dort nur "so herum lag", also beschlossen sie, ihn ihrem Lieblingswirten, dem "Gasthaus zum Holunderstrauch" zu schenken. Mehr dazu hier.

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