Boku-Studenten fuhren mit "gefladertem" Maibaum mit der Bim
Den Fahrgästen der Straßenbahnlinie 41 bot sich in der Nacht auf heute, Dienstag, ein ungewöhnliches Bild: Ein fünf Meter langer Maibaum lag der Länge nach in der Straßenbahngarnitur.
Boku-Studenten hatten den ursprünglich zehn Meter langen Baum, der wie jedes Jahr vor dem Gebäude der Universität für Bodenkultur (Boku) aufgestellt worden war, in der Nacht auf den 27. April "gefladert" und mit Einkaufswagerln ins nahe gelegene Boku-Heim transportiert.
Einen meterlangen dünnen Baum ohne entsprechendes Werkzeug zu transportieren ist jedoch nicht so einfach. Aber als Student der Forstwirtschaft bringt man dafür natürlich das notwendige Know-How mit.
Zuerst wurde der Baum um die Hälfte gekürzt. Dann marschierten die "Diebe" zur Straßenbahnstation und warteten auf einen "Ulf", eine Niederflurstraßenbahn. Nur in dieser Garnitur, und auch dann nur, wenn die Straßenbahn leicht geknickt steht, würde es sich ausgehen, das geklaute Gut einzufädeln.
Der erste Straßenbahnfahrer weigerte sich, die Truppe mitzunehmen. Aber schließlich hatten die Studenten Glück und konnten den Baum zum Lokal in der Schreyvogelgasse bringen, wo er nun seinen neuen Standplatz gefunden hat.
Lange Tradition
Maibaum-Stehlen hat vor allem am Land eine lange Traditon. Die "Diebe" versuchen den Maibaum eines anderen Dorfes, einer anderen Gemeinde, heimlich abzutransportieren. In der Nacht vor dem Aufstellen werden Maibäume daher oft von den jungen Männern des Ortes bewacht. Zerstört darf er nicht werden und auch Gewalt darf keine angewendet werden
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