Bundesheer gibt Hiller-Kaserne auf

Bundesheer gibt Hiller-Kaserne auf
In Linz-Ebelsberg stationierte Einheiten werden bis Ende 2014 auf andere Standorte verteilt. Ein Wohngebiet soll entstehen.

Seit einigen Tagen ist es fix, am Donnerstag wurde es auch öffentlich: Das Bundesheer wird die Hiller-Kaserne in Linz-Ebelsberg aufgeben. Bis Ende 2014 sollen alle dort stationierten Einheiten  auf andere Standorte verteilt werden.


Nach Ansicht des Landesmilitärkommandos hat eine Weiterführung der Hiller-Kaserne keinen militärischen Nutzen mehr. Die Schließung erfolgt vor allem aus Kostengründen. „Es geht um die Minimierung des Betriebsaufwands“, bestätigt der stellvertretende Militärkommandant Johann Hehenberger. Gleichzeitig soll aber die Einsatzstärke erhalten bleiben. Der Plan des Innenministeriums sieht vor, das Kommando der 4. Panzergrenadierbrigade sowie Teile des Panzerstabsbataillons in die Kaserne Hörsching zu verlegen.


Das Heerespersonalamt wird seinen Sitz künftig im Amtsgebäude Garnisonstraße in Linz haben. Teile der Heeresunteroffiziersakademie sollen vorübergehend nach Amstetten verlegt werden, bis ein neu errichtetes Unterkunftsgebäude am Standort Enns fertig ist. Hehenberger: „Die Neustrukturierung bringt für die Truppe einige Vorteile. Mit der Unterbringung eines Großteils der Kommanden an einem zentralen Standort verbessert sich die interne Kommunikation und die Koordination.“
Der Verkaufserlös wird auf mehr als 20 Millionen Euro geschätzt. Allerdings sollen davon zehn Millionen in Sanierungen und Zweckadaptierungen an den neuen Standorten  gesteckt werden.

Wohnungen

Bundesheer gibt Hiller-Kaserne auf

Von Seite der Stadt Linz werden die Bundesheer-Pläne sehr begrüßt.  Das 200.000 m² große Areal bietet enorme Chancen für künftige Entwicklungen. „Die Kasernen-Gründe und angrenzenden Liegenschaften sollten primär aber für Wohnbauten genutzt werden“, betont SP-Vizebürgermeister Klaus Luger. Seine Fraktion plant einen entsprechenden Antrag im Gemeinderat.


Die Kosten für den Ankauf des Geländes werde die Stadt allerdings nicht aufbringen können. „Da wird ein Konsortium aus Wohnbaugesellschaften, Banken und Versicherungen nötig sein.“ Für ihn kein Grund zur Sorge: „Ein etwaiger Käufer kann nichts gegen den Willen der Stadt unternehmen.“ Auch denkmalschützerische Aspekte seien zu berücksichtigen. Luger rechnet damit, dass mindestens fünf Jahre vergehen können, bis auf dem Areal gebaut werde. „Das schadet aber nichts – auf diese Weise kommt es wenigstens zu keinen Schnellschüssen, und es besteht die Chance, Konzepte ordentlich reifen zu lassen.“

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