Bürger wünschen sich Radweg entlang der neuen RegioTram ins Mühlviertel

Der Trassenverlauf im Stadtgebiet von Linz muss erst fixiert werden. Ebenso wird eine Anbindung von Hagenberg geprüft.
Rege Diskussion bei der abschließenden Konferenz für Straßenbahn von Linz nach Pregarten.

Eigentlich war Oberösterreichs Landeshauptmannstellvertreter Reinhold Entholzer Montagabend ins Kulturhaus Schöffl der 8500-Einwohnergemeinde Engerwitzdorf gekommen, um die endgültige Trasse der neuen 17,7 km langen Straßenbahnverbindung von Linz nach Gallneukirchen und Pregarten zu präsentieren.

Der SPÖ-Landesvorsitzende wurde überraschenderweise mehrfach mit dem Wunsch konfrontiert, parallel zur Tram einen Radweg nach Linz zu bauen. Sepp Wall-Strasser, Gewerkschaftssekretär und Bewohner von Gallneukirchen: "Mit der Straßenbahn wird ein wichtiger Schritt getan. Die Frage ist, wie kann man den Bau beschleunigen? Es ist bedauerlich, dass ein Radweg nicht mit eingeplant wird."

Applaus für Radweg

Mehrere Bürger aus verschiedenen Gemeinden forderten einen Radweg, unter anderem Birgit Kagerer, Regions-obfrau aus Unterweitersdorf. Ihre Wortmeldungen wurden stets mit Applaus bedacht. Entholzer sagte dazu, er sei für die Radwege nicht zuständig, er werde den Wunsch an den verantwortlichen Landeshauptmannstellvertreter Franz Hiesl (VP) weiterleiten.

Vom KURIER mit dem Wunsch konfrontiert, meinte Hiesl, Radwege würden ausschließlich auf Initiative von Gemeinden errichtet, da sie auch Bauträger und Erhalter seien. Sobald ein Anliegen vorliege, werde es vom Land überprüft und wenn es genehmigungsfähig sei, auch von ihm unterstützt. Damit liegt der Ball beim Engerwitzdorfer Bürgermeister Herbert Fürst. Er konnte am Dienstag für eine Stellungnahme nicht erreicht werden.

Fürst berichtete Montagabend von einer Delegationsreise nach Zürich, wo sie sich den geplanten Straßenbahntyp angeschaut und getestet hätten. Er zeigte sich "positiv gestimmt". Die geplante Tram, die erst 2023 tatsächlich gebaut werden soll, wird aus heutiger Sicht rund 250 Millionen Euro kosten und den Anteil der täglichen Fahrten zwischen Linz und Pregarten im öffentlichen Verkehr von derzeit rund 8100 auf rund 15.000 verdoppeln. Derzeit fahren rund 48.600 Personen (86 Prozent) mit dem Auto nach Linz, 8100 oder 14 Prozent öffentlich.

Autobahn

Die Planer hoffen, mit der RegioTram den Zuwachs des Autoverkehrs auf der Mühlkreisautobahn A 7 abfangen und auf den öffentlichen Verkehr umlenken zu können. Reinhold Entholzer zeigt sich mit dem Planungsprozess zufrieden. "In insgesamt 17 gemeinsamen Konferenzen konnten viele Bedenken der Bevölkerung zerstreut werden." Tatsächlich wurden eine ganze Reihe von Vorschlägen in die Planungen integriert.

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