Höhere Grundgehälter, keine Ambulanzgebühren

Symbolbild
Landeshauptmann: „Das derzeitige Modell ist für die Mehrheit der Ärzte unfair“. Ärztekammer will Zahlen sehen.

In OÖ fand am Freitag eine weitere Verhandlungsrunde zwischen Landeshauptmann Josef Pühringer und den Vertretern der Ärztekammer statt. Pühringer präsentierte dabei sein Modell für ein neues Gehaltssystem. Dieses sieht u. a. vor, die Ambulanzgebühren für neu eintretende Mediziner auslaufen zu lassen. Im Gegenzug soll es spürbar höhere Grundgehälter geben. Derzeit beschäftigte Ärzte bekommen ein Optionsrecht, in das neue Gehaltsmodell zu wechseln. Wer hingegen im alten System bleiben möchte, erhält künftig gekürzte Ambulanzgebühren, die außerdem eingefroren werden.

"Die Höhe der Kürzungen wird maßvoll und gestaffelt ausfallen", verspricht der Landeshauptmann.

Jungärzte profitieren

Um eine gescheite Reform zustande zu bringen, sei es notwendig, an verschiedenen Schrauben zu drehen. Im Bereich der Sonderklasse-Gebühren will Pühringer den "Hausrücklass" – den Anteil, den Mediziner für die Nutzung der Infrastruktur im Spital abtreten müssen – etwas erhöhen (derzeit 25 Prozent). Den Ärzten zugute kommen soll hingegen eine Ausbildungszulage – etwa für Mentoren von Studenten im Klinisch-Praktischen-Jahr oder für Fachärzte in Abteilungen. Das Land will künftig auch Geld in den Solidar-Pool der Ärztekammer fließen lassen.

Bei der Überstundenabgeltung schlägt Pühringer eine höhere Pauschale bis 48 Stunden vor. Ab der 49 Überstunde (bis zur 60.) soll jede einzeln abgegolten werden.

Pühringer schätzt, dass rund zwei Drittel bis 80 Prozent der Spitalsärzte Profiteure des neuen Systems sein könnten. Vor allem für Jungärzte und den Mittelbau müsse die Situation verbessert werden: "Denn nicht die Alten, sondern die Jungen laufen davon, wenn das Gehaltssystem nicht attraktiv ist."

Reaktion der Ärztekammervertreter: Pühringer habe keine konkreten Zahlen genannt. Der Vorschlag sei daher "nicht beurteilbar". Am Dienstag wird weiterverhandelt.

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