Zwei Jahre lang Hundehalteverbot ohne einzigen Zwischenfall

Evelyn Gelles vermisst die abgenommenen Hunde
Langenlois. Obwohl das Landesverwaltungsgericht den Gemeindebescheid aufhob, erhält Frau ihre Tiere nicht zurück.

Als "reine Willkür" bezeichnet Evelyn Gelles das Hundehalteverbot, das die Stadtgemeinde Langenlois, Bezirk Krems, seit zwei Jahren über sie verhängt hat. Obwohl sie in der Stadt noch nie Hunde gehalten hat und sie deren Bescheid erfolgreich bekämpfen konnte, erhält die 60-Jährige ausgebildete Suchhundeführerin ihre beiden abgenommenen Tiere nicht zurück.

"Wir verstehen, dass die Frau traurig ist. Aber für uns geht die Sicherheit vor", erklärt der Langenloiser Stadtamtsdirektor Karl Brunner.

Vor zwei Jahren ist Gelles nach Langenlois übersiedelt. Davor hatte man ihr den Rottweiler "Kyra" und einen kleinen Shitsu-Mischling an einem anderen Wohnort abgenommen. Die Gemeinde Langenlois orientiert sich am Halteverbot, das die vorherige Wohnsitzgemeinde verhängt hat, obwohl nie jemand verletzt wurde.

Probleme

"Mir ging es damals nach einer Trennung und einer schweren Erkrankung schlecht", gibt Gelles zu. Die beiden Hunde seien wegen eines defekten Zaunes mehrmals von ihrem Privatgrundstück ausgebüxt und durch den Ort gestreunt. Sie haben Passanten angebellt, die sich bedroht fühlten. Inzwischen lebt die Frau in einem Mehrparteienhaus.

Das Landesverwaltungsgericht, das sich mit dem Fall befasste, kam zur Ansicht, dass einige Strafen nicht ausreichen, um ein Halteverbot zu begründen. Und verweist auf geänderte Umstände: "Ich habe keinen Garten mehr, aus dem die Hunde davon laufen könnten. Außerdem bin ich in Pension und habe viel mehr Zeit, mich um die Tiere zu kümmern", beteuert Gelles.

"Das Gesetz bietet für jene, die es umsetzen müssen, keine große Hilfe. Es ist auch so neu, dass es kaum Entscheidungen gibt, an denen man sich orientieren kann. Wir haben gehofft, dass das Landesverwaltungsgericht klar inhaltlich entscheidet, aber das ist nicht geschehen. Wir sollen neu entscheiden", sagt der Stadtamtsdirektor.

Ausgereizt

"Die Gemeinde nutzt jedes Mal die Fristen voll aus, entscheidet im letzten Moment, erst dann kann ich Einspruch erheben", kritisiert Gelles weiter. "Das muss ich so hin nehmen", sagt Brunner. Der Stadtrat werde wahrscheinlich noch im April entscheiden, ergänzt er. Allerdings lebe eine Frau mit Kindern neben Gelles. Deren Sicherheit gehe vor.

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