Um Engpässe zu vermeiden: Rotes Kreuz sucht Freiwillige

Rotes Kreuz sucht neue Ehrenamtliche für den Rettungsdienst in Niederösterreich.
Rettungssanitäter wollen 500 neue Kollegen mobilisieren. 16.000 Freiwillige sind in NÖ aktiv.

"Es ist das Lächeln der Menschen, das mich berührt, wenn wir sie nach einem längeren Spitalsaufenthalt wieder nach Hause bringen." Sophia Wicho ist seit eineinhalb Jahren als Freiwillige beim Roten Kreuz in St. Pölten tätig und weiß, warum sie im Rettungsdienst ehrenamtlich anpackt. "Das Helfen ist meine Leidenschaft. Es ist eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung und fördert die Gemeinschaft", sagt die 25-Jährige, die jede freie Minute im Rettungsauto sitzt.

Damit es nach der Alarmierung auch in Zukunft zu keinen personellen Engpässen kommen kann, sucht das Rote Kreuz mithilfe der Kampagne "Ich bin Deine Jacke – hol mich hier raus" in Niederösterreich neue Freiwillige, die bereit sind, im Notfall innerhalb weniger Minuten am Einsatzort zu sein.

Slogan

Die Botschaft des Slogans soll verdeutlichen: "Jeder, der die rote Jacke sieht, weiß: Wir sind da, um zu helfen", sagt Vizepräsident Leopold Rötzer. Aktuell sind zirka 16.000 Mitarbeiter freiwillig und unentgeltlich für Menschen in Not aktiv. Mehr als 10.100 davon im Katastrophenschutz und Rettungswesen. Alleine im Vorjahr wurden fast drei Millionen Stunden absolviert. Mehr als 36,6 Millionen Kilometer – also 47-mal die Strecke zwischen Erde und Mond – wurden im Einsatzwagen zurückgelegt. "Unser Ziel ist es, heuer 500 neue Freiwillige zu finden", hofft Rötzer.

Personalmangel

Dass die Ortsstelle in St. Leonhard am Hornerwald, Bezirk Krems, wegen Personalmangels 2013 schließen musste und die Rettungsstelle in Gars am Kamp, Bezirk Horn, zuletzt einen Engpass an Freiwilligen hatte, sieht Rötzer als "Einzelerscheinungen". Solange es finanziell tragbar sei, würden etwa Freiwillige aus Bezirksstellen oder Zivildiener aushelfen. "Gerade auf dem Land ist es schwierig, Freiwillige zu finden. Dazu kommt, dass viele Bewohner zum Arbeitsplatz auspendeln müssen", sagt Rötzer.

Trotzdem seien die Bemühungen groß, "die bestmögliche Versorgung für die Bevölkerung 24 Stunden pro Tag sicherzustellen", so Landesrettungskommandant Werner Kraut. Wer sich als Freiwilliger meldet, muss eine Ausbildung zum Rettungssanitäter im Ausmaß von mehr als 100 Theorie- und 160 Praxisstunden absolvieren.

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