Türkische Familie wurde Opfer von Rechtsradikalen

Familie Akgül wurde Opfer von Neonazis.
Das Haus wurde mit Hakenkreuzen beschmiert. Die Reifen des Pkw der Familie zerstochen.

Eine Aktion von Vandalismus mit rechtsradikalem Hintergrund in Weigelsdorf (Bezirk Baden) beschäftigt derzeit die Polizei und das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung. Die Beamten ermitteln auf Hochtouren.

In der Nacht auf Freitag beschmierten unbekannte Täter das Einfamilienhaus von Familie Akgül in der Musikersiedlung mit fünf Hakenkreuzen. Außerdem stachen die Täter die Autoreifen des Familienautos auf.

„Ich kann nachts nur mehr sehr schlecht schlafen“, schildert die gebürtige Türkin Edibe Akgül. „Ich wache mehrmals pro Nacht auf, weil ich glaube, dass wieder jemand in unserem Garten ist“, schildert sie. Die Familie ist vor sieben Jahren von Wien in die beschauliche Ebreichsdorfer Katastralgemeide Weigelsdorf gezogen und gilt als bestens integriert. „Ich bin über den Vorfall sehr schockiert und mache mir große Sorgen“, sagt Tochter Sarah Akgül. Einen „Racheakt“ nach Streitereien schließen Mutter und Tochter aus. „Wir können uns das alles nicht erklären“, erzählen sie.

Zeugen gesucht

Türkische Familie wurde Opfer von Rechtsradikalen
Bürgermeister Wolfgang Kocevar, Ebreichsdorf
Bürgermeister Wolfgang Kocevar (SPÖ) hat sich in den Fall eingeschaltet und bittet Nachbarn und mögliche Zeugen um Mithilfe. „Ich verurteile solche Wahnsinnstaten auf das Schärfste. Diese Art von Vandalismus und Rechtsradikalismus gehören im Keim erstickt“, so der Stadtchef. „Bisher hatten wir in Ebreichsdorf keine Probleme in diese Richtung. So etwas darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben“, sagt Kocevar. „Wenn jemand zufällig etwas beobachtet hat oder Angaben zu den Tätern liefern kann, ersuche ich, diese Informationen an die Polizei weiterzugeben“, appelliert der Bürgermeister an die Weigelsdorfer Bevölkerung.

Informationen werden an die Polizeiinspektion Ebreichsdorf unter der Nummer 059133-3305/100 erbeten.

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