Schülerzeitung regt mit Porno-Quiz auf

Schülerzeitung regt mit Porno-Quiz auf
Magazin zum Thema Sex und Werbung wurde auch an Zehnjährige verteilt.

Halb nackte Mädchen in aufreizenden Posen, ein Fake-Interview mit explizitem Inhalt, eine Infostrecke mit Fakten rund um das Thema Pornografie und ein Link zu einem Online-Quiz mit Sex-Inhalt, das erst ab 18 Jahren geeignet ist. An Badens Höheren Schulen herrscht helle Aufregung um die Titelgeschichte des Magazins Lei(n)wand. Die Zeitungsmacher wollten den schmalen Grat zwischen Werbung und Pornografie thematisieren – und sind damit offenbar zu weit gegangen: Das Quiz, zu dem man über einen zu scannenden Code gelangte, zeigte pornografische Bilder. Besonders problematisch: Das Magazin wurde auch an Unterstufen-Schüler ab der fünften Schulstufe verteilt.

Herausgeber des Magazins ist Konstantin Kladivko, Schüler des Gymnasiums in der Biondekgasse und Mitglied der SPÖ-nahen "Aktion Kritischer Schüler". 2500 Ausgaben des Magazins sollen verteilt werden – an der Badener HAK, der HLA und den beiden Gymnasien Frauengasse und Biondekgasse. Man habe das Thema aufgegriffen, "weil es sich dabei um eine alle Altersgruppen betreffende Problematik handelt", meint Kladivko. "Uns wurde zu spät bewusst, dass der Link nicht veröffentlicht werden dürfte."

"Privatangelegenheit"

Schülerzeitung regt mit Porno-Quiz auf
HLA-Direktor Thomas Douschan ist entsetzt: "Festzustellen ist, dass es sich nicht um eine authorisierte Zeitung der Schulen handelt, wie suggeriert wird." Mehrere Eltern und Schüler haben sich bei ihm beschwert. Auch der NÖ Landesschulrat beschäftigt sich mit dem Fall. "Ein Privatprojekt in Eigenverantwortung des Herausgebers", betont Landesschulratspräsident Hermann Helm. Man werde Konsequenzen prüfen.

Für Kladivko könnte die Sache ein behördliches Nachspiel haben. Badens Jugendgemeinderat Gottfried Forsthuber (ÖVP) zeigte ihn nach dem nö. Jugendgesetz an.

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