Schüler des Militär-Gymnasiums weiter im Ungewissen

Die Mahnwache nützte den MilRG-Schülern so wenig wie 35.000 Unterstützungserklärungen.
Ausbildung für Zöglinge ist bis zur Matura gesichert. Der Teufel liegt aber im Detail.

So klug wie zuvor sind nach der Einigung in Sachen Heeres-Reform Lehrer und Schüler des Wiener Neustädter Militär-Oberstufengymnasiums (MilRG). Statt weihnachtlicher Freude bleibt ihnen Ungewissheit. Trotz der Zusagen wie jener von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), dass "Schüler und Eltern die Verlässlichkeit haben, dass sie die begonnene Ausbildung auch abschließen können".

Der Teufel liegt nämlich im Detail. Vier Jahre sind für die Schüler gesichert. Alle aktuellen Jahrgänge sollen maturieren können. Ursprünglich sah der Plan von Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) noch zwei Jahre vor – die jetzigen fünften und sechsten Klassen wären um die Matura umgefallen. "Aber vier Jahre was?", fragt Direktor Werner Sulzgruber.

Denn Klugs Sprecher Andreas Strobl bleibt dabei, dass "die Beiträge des Ressorts nach zwei Jahren abgezogen werden." Hieße: Kein Internats- und Schulgebäude in der Militärakademie mehr, kein Sportschwerpunkt, keine vormilitärische Ausbildung und erst recht keine Betreuungsoffiziere. Der Rest, so Strobl, sei weiter Verhandlungssache zwischen Verteidigungs- und Bildungsministerium. Eine Möglichkeit sei etwa, die fünften und sechsten Klassen in anderen Schulen anzudocken.

Aus ganz Österreich

35.000 Unterstützungserklärungen, Demonstrationen vor dem Parlament, eine Mahnwache in Wiener Neustadt – mit einigen Aktionen versuchten Lehrer und Schüler zuletzt auf ihre Situation hinzuweisen.

Letztlich geht es um die Alleinstellungsmerkmale des MilRG, derentwegen derzeit rund 180 Schüler aus ganz Österreich (mit Ausnahme von Vorarlberg) nach Wiener Neustadt kommen. "Schüler aus Tirol etwa wurden damit angeworben und dann bleibt ihnen in den letzten zwei Jahren einfach ein ganz normales Gymnasium – nur halt weit weg von zuhause?", kritisiert Sulzgruber.

Der Direktor fordert, dass jetzt endlich Klartext geredet wird. Er selbst hat auch nur aus den Medien von der Einigung erfahren. "Eltern, Schüler und Lehrer wollen zumindest Gewissheit", fordert der Direktor.

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