Schlosswirt kocht sich aus Dilemma
Waidhofen/Ybbs. Mitten in einer Berg- und Talfahrt zwischen himmlischen Genüssen und wirtschaftlicher Brutalität befindet sich derzeit der Schlosswirt von Waidhofen. Seit Mitte Oktober ist der im Rothschildschloss der Stadt Waidhofen eingemietet Gastronom Andreas Plappert mit sieben Beschäftigten, wie berichtet, in ein Insolvenzverfahren verstrickt. Gerade jetzt ist er aber auch mit seiner Niederösterreichischen Haubenkoch-Challenge das Gesprächsthema unter den Feinschmeckern.
"Es ist toll wie die Gäste, aber auch Wirt- und Kochkollegen zu mir stehen. Ich bin sehr optimistisch, dass wir die Situation meistern", schildert Plappert. Die jüngste Meldung des Kreditschutzverbandes von 1870, wonach 36 Gläubiger von der über die Gebietskrankenkasse beantragen Insolvenz betroffen seien, relativiert der Gastronom. "Da geht es zum größten Teil um offene Beträge von 100 bis 500 Euro. Nur elf haben Forderungen angemeldet", sagt Plappert.
Bei der für 16. Dezember angesetzten Gläubigerversammlung könne man eine ordentliche Ausgleichsquote anbieten, ist der Wirt zuversichtlich. Von den Gästen sei viel Solidarität spürbar, viele Weihnachtsfeiern wurden gebucht.
Mit 67 Gästen ausgebucht war erst am Dienstag die von Plappert gestartete NÖ Challenge der Superköche. In Gästewertung Waldviertel gegen Weinviertel setzte sich Haubenkoch Harald Pollak vom Retzbacherhof knapp gegen Michael Kolm (Bärenhof Arbesbach) durch. Kredenzt wurden Veganes, Reh, Karpfen oder raffinierter Scheiterhaufen, kombiniert mit Top-Weinen. Nächste Woche stemmt sich der Lokalmatador Franz Harthaller (Fischerwirt, Ernsthofen) gegen Küchenstar Adi Bittermann aus Göttlesbrunn. Für Jänner plant Plappert das NÖ-Finale.
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