Rechnungshof ortet bei Psycho-Kliniken Nachholbedarf

Im Landesklinikum Mauer wird am wirtschaftlichsten gearbeitet, es gibt aber Personalbedarf
Landesrechnungshof legte Prüfbericht für die sechs psychiatrischen Kliniken in NÖ vor.

Mit insgesamt 25 Beanstandungen und Empfehlungen schloss der Landesrechnungshof seine Prüfung der sechs psychiatrischen Kliniken in Niederösterreich ab. Im Prüfzeitraum 2013 standen in den Kliniken Mauer, Baden, Neunkirchen, Hollabrunn, Waidhofen/Thaya und Tulln 567 Betten und 82 Tagesklinikplätze zur Verfügung. Um 137 Betten und Klinikstellen zu wenig, um die geplanten psychiatrischen Versorgungsstrukturen zu erreichen, stellten die Landesprüfer fest.

Dieses Manko sollte durch Umschichtungen aus medizinischen Fächern mit sinkenden Auslastungen behoben werden, fordert der Rechnungshof. Interessant: Insgesamt gab es 2013 17.817 Spitalsaufenthalte, denen psychische Störungen zu Grunde lagen. Aufgefallen war den Prüfern, dass es unter den sechs Psycho-Abteilungen auffällig unterschiedliche Ausstattungen, Auslastungen, Belagstage sowie abweichende Medikamenten- und Personalkosten gab. Die Kliniken-Holding wurde aufgefordert, ein Monitoringsystem zu installieren.

Im Vergleich aller Standorte konnte die größte Einrichtung, das Klinikum Mauer, die effizienteste Betriebsführung vorweisen. Ein Spitalstag für einen Patienten kostete hier im Schnitt 381 Euro, in allen anderen Kliniken waren die Kosten höher. Neunkirchen mit 516 Euro und Hollabrunn mit 467 Euro liegen vorne. Auch bei der Bettenauslastung ist Mauer mit 86,26 Prozent hinter Tulln mit 87,23 Prozent an der Spitze dabei. Für das Landesklinikum Mauer ortete der NÖ-Rechnungshof allerdings auch Defizite in der Personalausstattung. Konkret wurde hier ein Fehlbestand von 1,7 Fachärzten und sechs Diplompflegern festgestellt.

Insgesamt sagte die NÖ Landesregierung in einer Stellungnahme zu, die 25 Empfehlungen umsetzen zu wollen.

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