Österreicher haben keine Angst vor dem „bösen“ Wolf

Ein Wolf im "Wolf Science Center" (WSC) im Wildpark Ernstbrunn.
Laut einer Studie des „Wolf Science Center“ werden Wölfe nicht als Bedrohung oder mit Angst wahrgenommen.

.Seit über 60.000 Jahren leben Mensch und Wolf neben und miteinander. Aber auch genauso lang wurden immer wieder Märchen über den „bösen“ Wolf erzählt und haben so das Image des Tieres stigmatisiert. Hunde hingegen gelten bekanntlich oft als bester Freund des Menschen, obwohl die evolutionäre Verbindung zu Wölfen sehr nahe ist.

In Europa galten Wölfe lange Zeit als ausgestorben oder vertrieben, siedelten sich aber nach und nach wieder an. Derzeit wandern jährlich zwischen zwei bis zehn dieser Tiere durch Österreich. Rudel haben sich bisher aber noch keine gebildet. „Wir rechnen aber stark damit, auch weil die Region ideal für die Tiere ist“, hofft Kurt Kotrschal, Leiter des Wolfsforschungszentrums im Wildpark Ernstbrunn, auf eine rasche Ansiedelung und erwähnt „wir hätten jedenfalls Platz für 400 Rudel.“

Um eine Ansiedelung zu fördern, haben Kotrschal und sein Team seit dem Vorjahr die Einstellung der Österreicher gegenüber Wölfen erhoben. Im Rahmen eines „Sparkling Science“ Projekts wurden Schüler aktiv in die Forschung eingebunden und rund 3000 Personen befragt. Für die Schüler war es jedenfalls ein besonderes Erlebnis, erzählt Sara Mitterholzer aus dem Gymnasium Pichelmayergasse in Wien: „Wir durften hautnah mit den Tieren arbeiten und haben viel über wissenschaftliches Forschen gelernt.“

Genaue Ergebnisse dieser Studie werden jetzt im Laufe des Herbst veröffentlicht. Eines hat sich aber bereits deutlich gezeigt, freut sich Kotrschal zu erwähnen: „Ein gewisser Respekt ist vor den Tieren natürlich vorhanden, aber sicherlich keine Angst oder gar Hass.“

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