Nach sieben Jahren zum Gehen aufgefordert

Die Familie Chazhbiev stammt aus Tschetschenien
Lilienfeld. Familie von Bescheid geschockt.

Mittlerweile das achte Jahr lebt die aus Tschetschenien stammende, siebenköpfige Familie Chazhbiev in Niederösterreich, derzeit in Lilienfeld. Jetzt haben der Vater und der älteste Sohn einen Bescheid bekommen, der sie auffordert, das Land freiwillig zu verlassen.

"Mutter und Vater sind am Ende ihrer Kraft. Ich verstehe das nicht, zwei Mädchen sind schon in Österreich geboren", sagt Traude Schmid aus Lilienfeld. Viele denken wie die pensionierte Lehrerin, die Flüchtlingen in der Gemeinde seit Jahren kostenlos Deutschunterricht gibt. Markus Wenth hat den 16-jährigen Sohn als Ausbildungscoach betreut und privat immer noch Kontakt zu ihm: "Er ist sozial vorbildlich, gut in der Schule, hat fix einen Fachschulplatz zugesagt. Die Familie ist integriert, der älteste Sohn hilft beim Roten Kreuz mit. Ich weiß nicht, was die schief läuft. Wenn überhaupt eine Familie das Recht haben soll, hier zu leben, dann diese", mein er privat.

Die Familie lebte bis November in Krems, auch dort war sie gut eingebunden, heißt es, doch wurde das Quartier verkauft.

Der Flüchtlingsbetreuer der Familie, Christoph Riedl von der Diakonie, bestätigt, dass die Familie bestens integriert ist. Er kritisiert, dass das Verfahren so lange gedauert hat und appelliert: "Ich verstehe diese Entscheidung nicht. Man sollte doch wenigstens das Ergebnis des Verfahrens beim NÖ Landesverfassungsgericht abwarten, bei dem es um das Bleiberecht geht. Das zieht sich allerdings schon seit drei Jahren." Das Innenministerium will Einzelfälle nicht kommentieren.

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