Mountainbiken auf acht Wanderwegen erlaubt

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Im Wienerwald werden sich Sportler künftig neue Routen auf Waldwegen mit Wanderern teilen.

Mountainbiker und Wanderer werden im Wienerwald künftig enger zusammenrücken. In den nächsten Wochen werden acht neue Single-Trails auf Waldwegen für die Biker geöffnet (siehe Zusatzbericht). Das Besondere: sie befinden sich auf Wanderwegen.

"Bei dem Projekt geht es darum, dass die Leute die Wege gemeinsam nutzen und um einen Bewusstseinswandel", erklärt Alexander Arpaci, Obmann von "WienerWaldTrails". Der Verein ist Teil der Plattform "Mountainbiken im Biosphärenpark Wienerwald", die es sich zum Ziel gesetzt hat, ein zeitgemäßes Streckenangebot zu schaffen, das die Interessen aller Waldnutzer berücksichtigt. Die neuen "Shared Trails" haben eine Länge von 12 Kilometern und ergänzen und verbinden das bestehende mehr als 800 Kilometer lange Streckennetz im Wienerwald. Sie gelten als technische Herausforderung abseits von Forststraßen.

Mountainbiken auf acht Wanderwegen erlaubt
"Die Strecken sind beliebte Routen, auf denen bisher ohnehin bereits Radfahrer und Wanderer gemeinsam unterwegs waren", erklärt Harald Brenner vom Biospähernpark. Jetzt werden sie legalisiert. Beim Wienerwald Tourismus hofft man, dass auch die touristische Wertschöpfung in der Region steigt. Immerhin suchen laut den Naturfreunden österreichweit 800.000 Radfahrer Erholung in den Wäldern. Gerade die Grundeigentümer, etwa die Österreichischen Bundesforste (ÖBF), sehen in dem neuen Angebot Vorteile: Die Sportler werden kanalisiert und damit Spannungen zwischen den Zielgruppen entschärft und der restliche Naturraum entlastet. "Für die Trails wurden die Schutzzonen ausgespart und man hat sich angeschaut, wo sich etwa Einstandsgebiete für das Wild befinden", erklärt auch Brenner.

Nebeneinander

Dass es zu Konflikten mit den Wanderern kommt, glauben die Initiatoren, die auch den Österreichischen Touristenklub an Bord geholt haben, nicht. Schon bisher habe ein Nebeneinander im Wienerwald gut funktioniert, meint der Obmann der Sektion Klosterneuburg, Albert Treytl. Die lokalen Wandergruppen seien im Vorfeld informiert worden, es habe positives Feedback gegeben. Eine Regel war dem ÖTK besonders wichtig: "Der Fußgänger hat immer Vorrang", betont Treytl. Zusätzlich werden entsprechende Hinweisschilder bei den Trails angebracht. Auch Arpaci betont, dass die Biker so fahren müssen, dass sie rechtzeitig bremsen können. Weitere "Shared Trails" sowie Downhill-Strecken nur für Mountainbiker sind in Planung.

Die neuen Trails liegen zwischen Weidling und Laab im Walde. Nordwestlich von Wien können Mountainbiker ab Mai vier Wanderwege im Bereich Siedergraben, Weidlingbach, Simonsberg und Dreimarkstein nutzen. Westlich werden drei Wege im Bereich der Hohen Wand Wiese und im Augustinerwald geöffnet. Südwestlich wird eine Route in Laab im Walde zu Verfügung stehen.

Initiatoren

Das Projekt wird von der Plattform „Mountainbiken im Biosphärenpark Wienerwald“ umgesetzt, an der die ÖBF, das Stift Klosterneuburg, das Forstamt Wien, der Wienerwald Tourismus, „WienerWaldTrails“ sowie der Biosphärenpark beteiligt sind. Auf den Homepages letzterer drei werden die Geodaten angeboten.

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