Massenkarambolage: Teppiche dämpften Aufprall

Großeinsatz der Rettungskräfte nach einem Serienunfall auf der A1.
Fünf Pkw krachten auf der A1 in einen quer zur Fahrbahn stehenden Lkw. Bilanz: 18 Leichtverletzte.

Wunder“, sagt Feuerwehrsprecher Franz Resperger, „die gibt es nicht. Aber ein Riesenglück.“ Das dürfte mehrere Autofahrer Sonntagfrüh auf der Westautobahn zwischen Amstetten Ost und Ybbs, Bezirk Melk, in Fahrtrichtung Wien begleitet haben. Kurz vor fünf Uhr früh stellte sich ein Sattelschlepper auf der Fahrbahn quer. Vermutlich war er ins Schleudern geraten. Dabei kippte der riesige Kofferaufbau um, die Ladung – eingerollte Teppiche mit einem Gesamtgewicht von 30 Tonnen – landete auf dem Asphalt.

Für die durch den dichten Nebel anrollenden Fahrzeuge war ein Ausweichen unmöglich. Wie eine Absperrung war der Sattelschlepper zum Stehen gekommen. Fünf Fahrzeuge kollidierten – teilweise mit der Ladung, also den Teppichen. „Das hat den Aufprall gemindert“, schildert Resperger.

Die Folgen: 18 Personen wurden leicht verletzt. Darunter waren auch drei Sanitäter, die mit ihrem Rettungsauto gegen den Kofferaufbau des Lasters krachten. Rasch stellte sich heraus, dass sie mit leichten Blessuren davonkamen.

Stundenlange Sperre

Allerdings musste die A1 in Richtung Wien in diesem Abschnitt für die Bergungsarbeiten sechs Stunden lang gesperrt werden. 65 Feuerwehrmänner transportierten die fünf Unfallautos und die ausgestreuten Teppiche ab. Danach bargen sie mit einem 50 Tonnen schweren Kran der Feuerwehr Amstetten den Lastkraftwagen und die zirka 30 Tonnen schwere Ladung.

Der rumänischer Lenker geriet in seiner polizeilichen Einvernahme in Erklärungsnot. Denn eigentlich hätte er aufgrund des geltenden Wochenendfahrverbots für Lastkraftwagen auf heimischen Autobahnen gar nicht unterwegs sein dürfen. „Bestimmt hat er gewusst, dass er nicht fahren darf. Aber er hat das Verbot wohl einfach ignoriert“, sagt Polizeisprecherin Manuela Weinkirn. Nach Abschluss der Ermittlungen muss der Lenker mit einer Anzeige rechnen.

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