Lawinen: Ein Toter, mehrere Verletzte

Am Hochkar wurde ein Skifahrer von einer Lawine erfasst und verletzt
Warnstufe 3: Die Bergretter waren nach mehreren Lawinenabgängen im Dauereinsatz

Zum Ferienbeginn in Wien und Niederösterreich, in fünf deutschen Bundesländern sowie in Teilen Tschechiens und Polens locken im Westen Österreichs die Skipisten. Nicht zu unterschätzen ist aber die Lawinengefahr: Salzburg, Tirol und Vorarlberg melden verbreitet Warnstufe 3 auf der fünfteiligen Skala. Störanfälliger Altschnee bildet die größte Gefahrenquelle. Besondere Vorsicht ist im schattigen Waldgrenzbereich geboten.

Gefahren, die einige Alpinisten unterschätzt haben dürften: Es kam zu mehreren Lawinenabgängen mit Verschütteten. In Vorarlberg kam ein Mann in Damüls am Samstag ums Leben, eine Frau wurde verletzt. Eine Tourengruppe hatte einen Lawinenkegel bemerkt und zu suchen begonnen. Für den Mann kam jede Hilfe zu spät, die Frau konnte reanimiert werden. Unklar war zunächst, ob auch in Au Skifahrer verschüttet wurden. Rettungskräfte sahen eine Einfahr-, aber keine Ausfahrspur.

Glimpflich endeten Vorfälle in anderen Bundesländern. Im Salzburger Tennengebirge gingen binnen 24 Stunden drei Lawinen ab. Am Samstagvormittag erfasste eine Lawine am "Kniebeisser" in Mühlbach am Hochkönig (Bezirk St. Johann) einen Tourengeher. Seine Begleiter fanden ihn verletzt, aber lebend im Schnee.

Zuvor war am Hochtörl im Gemeindegebiet von Scheffau (Bezirk Hallein) eine Person von einem Schneebrett rund 300 Meter mitgerissen worden. Zufällig waren Bergretter in der Nähe unterwegs und fuhren zum Unglücksort ab. Bei der Rettungsaktion mit Suchhunden konnte das Opfer nach 45 Minuten geborgen werden. Der Mann war unterkühlt, aber ansprechbar. Schon am Freitag wurden zwei Oberösterreicher am Gipfelhang des Hohen Zinken in Abtenau (Bezirk Hallein) von einem Schneebrett teilweise verschüttet. Sie konnten sich selbst befreien und erreichten am Abend völlig erschöpft eine Hütte.

In Osttirol erwischte es einen 35-jährigen Heeresbergführer, der am Samstag mit einem britischen Team auf der Granatspitzgruppe bei Matrei unterwegs war. Eine Soldatin konnte ihn orten und ausgraben.

Suchaktion

Auch in NÖ herrschte am Samstag erhöhte Lawinengefahr. Am Hochkar ist eine Lawine auf einer gesperrten schwarzen Piste abgegangen. Zwei Skifahrer, die im freien Gelände unterwegs waren, dürften die Lawinen ausgelöst haben. Ein Sportler (30), der auf der gesperrtem Piste fuhr, wurde zum Teil verschüttet und erlitt einen Oberschenkelbruch. Die Skifahrer, die die Lawine laut Polizei auslösten, ließen den Verletzten liegen und flüchteten.

Schneefälle in der Nacht auf Samstag haben den Straßenverkehr vielerorts zu einer Rutschpartie gemacht.

In Gutau, OÖ, kam ein 26-jähriger Autolenker von der Straße ab und stürzte sechs Meter tief in einen Graben. Im Salzburger Pinzgau waren Freitagabend fünf Autos in zwei zusammenhängende Verkehrsunfälle verwickelt – sieben Personen wurden verletzt. Zunächst geriet ein 20-jähriger Autolenker zwischen Saalfelden und Maishofen auf die Gegenfahrbahn und stieß gegen zwei hintereinander fahrende Autos. Kurz darauf krachte ein 42-jähriger Deutscher mit seinem Wagen ausgerechnet in das Polizeiauto, das gerade mit Blaulicht zur Unfallstelle fuhr. Die zwei Beamtinnen wurden verletzt.

In der Steiermark wurde die Feuerwehr Samstagnachmittag zu einem Unfall mit fünf Verletzten auf der Ennstalbundesstraße bei Pruggern gerufen. Auf dem Weg dorthin krachte ein Pkw in das Feuerwehrauto. Acht Einsatzkräfte wurden bei dem Unfall verletzt, sie erlitten Schleudertraumata. Der Alko-Test des Pkw-Lenkers verlief negativ.

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