Kundgebung für beliebte Kindergärtnerin

25 Kinder und zahlreiche Eltern wollen die Versetzung "ihrer" Kindergarten-Pädagogin verhindern.
23-jährige Pädagogin soll versetzt werden. Eltern und Kinder kämpfen für ihren Verbleib im Ort.

"Julia gehört nach Aggsbach, wie die Venus nach Willendorf", ist auf einem Transparent zu lesen, das Eltern, Kinder und Gemeindevertreter vor dem frisch umgebauten Kindergarten in Aggsbach Markt, Bezirk Krems, in die Kamera halten. Sie wollen nicht akzeptieren, dass ihre beliebte Kindergarten-Pädagogin Julia Hasslmayer, 23, versetzt und die Aufgabe ab Herbst eine andere Kollegin übernehmen wird. Mit einem Protest will man die Entscheidung der Behörde noch bekämpfen.

"Wir können nicht verstehen, dass eine junge Pädagogin ausgetauscht wird, die sich hier seit eineinhalb Jahren wie keine andere engagiert und eingesetzt hat", sagt Thomas Köchl, dessen fünfjähriger Sohn den örtlichen Kindergarten besucht. In einem Brief an Landeshauptmann Erwin Pröll erklären die Eltern ihre Gründe, warum sie die 23-Jährige als Pädagogin im Ort halten wollen. Köchl sieht nicht ein, dass die Kinder den dritten Wechsel miterleben müssen. "Die Kids fragen uns, was sie falsch gemacht haben, dass Julia gehen muss", erklärt Köchl.

Auch Jugendgemeinderat Rainer Toifl kann die Entscheidung der Behörde nicht verstehen. "Julia ist am Boden zerstört. Es ist nicht nachvollziehbar, dass jemand anderer, der zwar drei Jahre älter ist, aber noch keine Gruppe geleitet hat, ihre Stelle erhält", sagt Toifl.

Gremium

Die Behörde beruhigt. "Nach objektiven Versetzungskriterien entscheidet kein einzelner, sondern ein Gremium. Dabei werden Dienstalter und Qualifikation genauso berücksichtigt wie pädagogische Werte", erklärt Marion Gabler-Söllner, Sprecherin der Abteilung Kindergärten im Land NÖ: "Dort, wo es Änderungen gibt, wird die Kindergarten-Inspektorin nun ein besonderes Auge haben."

Trotzdem kämpfen die Eltern weiter: "Wir hoffen, dass Pröll noch im Sinne unserer Kinder entschieden wird", meint Köchl.

Kommentare