Holleins Erbe: Kristallsaal öffnet weltweit Türen
"Mittlerweile kommt jeder Künstler, den ich anrufe auch zu uns. Dem Kristallsaal eilt ein einzigartiger Ruf voraus." Kulturmanager Thomas Bieber kann den Wert eines Erbes des im Vorjahr verstorbenen Architekten Hans Hollein wohl am besten einschätzen. Er organisiert alljährlich rund um den Kristallsaal im Schloss Waidhofen zwei Veranstaltungserien unter dem Titel "Klangraum".
Der von Hollein vor der Landesausstellung 2007 eingerichtete Saal lockt nicht nur die Künstler. Der Hollein-Saal ist längst auch Ziel internationaler Architekturtouristen geworden.
"Amerikaner, Japaner und andere Interessierte aus dem Ausland haben den Saal schon studiert", sagt Bürgermeister Werner Krammer. Die futuristische Gestaltung durch gläserne Wände und raffinierte Leuchten und die perfekte Akustik sind die Trümpfe des Saals mit 233 Plätzen.
"Einer der schönsten Kammermusiksäle Mitteleuropas. Der unverwechselbare und exzellente Hall trägt die Sänger und Instrumentalisten. Das spricht sich unter Künstlern herum", erklärt Bieber. Mit individueller familiärer Betreuung gelang es Bieber, sowohl Künstler der Top-Kategorie, wie Angelika Kirchschlager, Peter Simonischek, Schlagwerkphänomen Martin Grubinger, den Klavier-Virtuosen Lukáš Vondráček als auch viele internationale Jungstars bei "Klangraum" präsentieren zu können. "Im breiten Kulturangebot der Stadt kommt den zwei Klangraumserien pro Jahr eine Leuchtturmfunktion zu", sagt Krammer.
Mit geschickter Wahl der Themen und der Künstler, zu moderaten Eintrittspreisen, kann Bieber auf treue Sponsoren aus der Wirtschaft zählen. "Ohne sie wären die Festivals unmöglich", erklärt er. Die neue Eventserie, die am 2. Mai startet, läuft unter dem Motto "Skandal". Solisten bringen Werke aus der Musikgeschichte, denen verruchte Storys oder handfeste Skandale anhängen. Etliche Protagonisten sind nach Waidhofen bei den Salzburger Festspielen zu hören.www.klangraumwaidhofen.at
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