Häftling mit Schizophrenie lag tot in Zelle

Ein Häftling starb in der Justizanstalt Göllersdorf
43-Jähriger hatte am Abend davor eine Beruhigungsspritze bekommen.

Zwei Mal hatte ein schizophrener Häftling, 46, in seiner Zelle in der Sondervollzugsanstalt Göllersdorf erbrochen. Dann kam er in die Akutstation und bekam Beruhigungsmittel gespritzt. Am nächsten Morgen lag der 46-jährige Richard G., ein gebürtiger Wiener tot in der Beobachtungszelle. Laut erster Begutachtung könnte der Mann erstickt sein. Eine gerichtliche Obduktion soll die genauen Umstände klären.

Richard G. war seit 2001 in der Spezialanstalt in Göllersdorf untergebracht. Er hatte seine Wohnung in Wien angezündet. Das Gericht ordnete den Maßnahmenvollzug für geistig abnorme Rechtsbrecher an. Dem Vernehmen nach litt der Patient immer wieder an akuten Anfällen. Dabei nahm er Unmengen an Nahrung und Flüssigkeit zu sich. So auch am Nachmittag des 31. Jänners. „Nachdem er sich in der Zelle mehrmals übergeben hatte, kam er von der Wohnstation in die Akutstation“, sagt Anstaltsleiterin Karin Gruber. Dort wurde er behandelt und in eine Beobachtungszelle gebracht. Stunden später bekam der Patient noch Beruhigungsmittel gespritzt und wurde in eine saubere Beobachtungszelle verlegt. Das war zum drei Uhr in der Früh. „Medizinisch war zu diesem Zeitpunkt alles in Ordnung“, sagt Gruber. Gegen vier Uhr in der Früh dürfte der Häftling eingeschlafen sein. Angeblich gab es regelmäßige Vitalkontrollen. Dennoch: Als man G. um 11 Uhr Vormittag wecken wollte, war er tot. Die Staatsanwaltschaft ordnete die Obduktion der Leiche an. Das Ergebnis steht noch aus.

Zu wörtlich hatte dann auch noch am vergangenen Sonntag ein 30-jähriger Georgier den „offenen Vollzug“ genommen. Der Mann nützt den Sonntags-Spaziergang im Hof zur Flucht. Er kletterte über Mauern und Dächer ins Freie. Die Flucht deckte Lücken bei der Videoüberwachung auf.

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