Großprojekt ist Anrainern zu wuchtig

Anrainer wollen weitere Redimensionierung des geplanten Sicherheitszentrums beim Lokalbahnhof Waidhofen erreichen
In Waidhofen an der Ybbs kündigten Anrainer Einsprüche gegen die Errichtung des geplanten Sicherheitscenters an.

Noch nicht geebnet ist der Weg zum Baustart für das neue multifunktionale Sicherheitszentrum in Waidhofen/Ybbs. Nach mehrjähriger Vorbereitung belegte zuletzt eine eineinhalbstündige hitzige Gemeinderatsdebatte, dass das Zentrum Potenzial zum Wahlkampfthema für die Gemeinderatswahl 2017 hat. Dazu kündigen Anrainer an, das Projekt am Instanzenweg anzufechten.

Ein erster Teilbebauungsplan, der den Anrainern im Villenviertel an der Pocksteinerstraße Einschränkungen bei der Baufluchtlinie beschert hätte, wurde von der Gemeinde abgeändert. Der Bauträger, die Baugenossenschaft Waldviertel mit Architektin Anne Mautner Markhof, schränkte die Bauhöhen zweier "Wohnwürfel" um jeweils ein Geschoß von 19,5 auf 16 Meter ein. Mit einem neuen Abstand von über 14 Metern verlor ein Großteil der Nachbarn das gesetzliche Mitspracherecht. Der neue Teilbebauungsplan für den Komplex, in dem Feuerwehr, Polizei, Krankenkasse und ein Betreuungszentrum der Lebenshilfe, sowie rund zwei dutzend Wohnungen Platz finden sollen, wurde von der ÖVP und der Liste UWG beschlossen. Die anderen Parteien enthielten sich oder stimmten dagegen.

Gegner

Der Bebauungsplan selbst und die ihrer Meinung zu zaghafte Verkleinerung des Komplexes sind der Kern der Kritik der Anrainer. "Solche Teilbebauungspläne dürfen nicht für Einzelprojekte erstellt, sondern müssen für Stadtteile gelten", sieht Nachbar Thomas Riess einen Verstoß gegen die Bauordnung. Peter Bubenik und andere wollen, dass der dritte geplante Wohntrakt über der Feuerwehrzentrale gestutzt wird. Für anstehende Bauverhandlung, kündigt Bubenik Einsprüche an.

Bürgermeister Werner Krammer, ÖVP, sieht alle Bürgerrechte gewahrt. "Wir haben unsere Vorgangsweise genau prüfen lassen. Auch die kompetentesten Leute des Landes haben uns bestätigt", erklärt der Stadtchef. Er und Architektin Mautner Markhof sehen keinen Sinn den dritten Wohnwürfel einzuschränken. Dort bekommt die Lebenshilfe eine Pflege- und Tagesstation, sowie vier Wohngruppen zu je sechs Plätzen. "Das öffentliche Interesse am Gesamtprojekt ist enorm. Im ganzen Stadtviertel gibt viele höhere Gebäude. Bewusst habe ich keinen Einzelkomplex, sondern drei Wohnwürfel geplant, um Luft und Licht dazwischen zuzulassen", sagt die Architektin.

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