Einzug im neuen Containerdorf

Ins neue Camp zogen viele Familien mit Kindern ein
Das für 90 Personen geplante Camp in Mauer wurde zum Großteil mit Familien aus Tiroler Transitquartieren gefüllt.

Kleine Kinder schleppen Säcke und Taschen, hurtig versuchen Erwachsene ihr Habseligkeit in die zugeteilten Container zu bringen. Mittwochabend und am Donnerstag wurde das neu errichtete Containerdorf in Mauer bei Amstetten mit Leben erfüllt. Den meisten der mit Bussen aus Tirol gebrachten Flüchtlingen, darunter sehr vielen Kindern, war die Erleichterung anzusehen, als sie ihr bescheidenes Winterquartier beziehen durften.

Nicht unbegleitete Minderjährige, wie angemeldet, sondern viele Familien mit teils sehr kleinen Kindern wurden in die neue Anlage am Gelände des NÖ Landesklinikums geschickt. Knapp 80 Schutzsuchende aus Syrien, dem Irak, Afghanistan, Aserbaidschan oder Georgien waren bis gestern Abend eingetroffen.

"Ohne die Hilfe der Dolmetscher wären wird aufgeschmissen", schilderte Toni Ebner, der Ortsvorsteher von Mauer. Zügig gemanagt wurde das Einzugsprozedere von den Mitarbeitern der Firma SLC Europe, die das Camp betreut. Kleine Mankos, wie fehlende Kleiderhaken in den Kästen oder nicht vorhandene Mistkübel in den Container sollen rasch behoben werden. Das neue Dorf wird 24 Stunden lang von SLC betreut. Ebner, der als Ansprechperson zwischen der Gemeinde und dem Dorf fungiert, kann auf eine große Schar an freiwilligen Helfern zurückgreifen. Die Gruppe "Menschen für Menschen in Mauer" organisiert sich über die Ortsvorstehung oder auch über die Internetplattform Facebook. Im Dorf mit den 40 Containern müsse man nun Möglichkeiten einer Überdachung zwischen den 40 Containern überlegen, berichtet Ebner. Vor allem im Winter müssten die Flüchtlinge derzeit alle Wege vom und zum Sanitärcontainer unter freiem Himmel zurücklegen.

Freiwillige werden nun auch für Turbo-Deutschkurse angeheuert. In der Zeit, in der für die Kinder der Asylwerber Plätze in Schulen und Kindergärten gesucht wird, soll bereits für erste Deutschkenntnisse genutzt werden. An Samstagen werden von 9 bis 15 Uhr Hilfsgüter entgegen genommen. Kindersachen für den Winter, aber auch Spielsachen sind besonders gesucht.

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