Die Wirtschaft wächst zusammen

In Niederösterreich werden nun die Weichen für die Zukunft gestellt.
Die Unternehmen unterliegen einem technologischen Wandel. In Niederösterreich werden nun die Weichen für die Zukunft gestellt.

Vernetzung, Flexibilität, Schnelligkeit - Das sind jene Begriffe, auf die sich Unternehmer einstellen müssen. Zusammengefasst wird der Wandel unter dem Namen Industrie 4.0.

Zunehmende Digitalisierung, die Vernetzung von Mensch und Maschine sowie zwischen den Maschinen selbst verändern die Arbeitswelten und bringen für Niederösterreichs Wirtschaft neue Herausforderungen und viele Chancen und Möglichkeiten mit sich. Das Wirtschaftsressort des Landes setzt dabei verschiedene Initiativen, um heimische Unternehmen bei den neuen Entwicklungen zu begleiten. „Die neuen technologischen Entwicklungen können die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen deutlich verbessern. Wichtig ist, dass hier zeitgerecht die richtigen Schritte gesetzt werden“, erklärt Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav.

Angst nehmen

Laut Wirtschaftsexperten werden nahezu alle produzierenden Bereiche und deren Wertschöpfung betroffen sein. In Niederösterreich sind vor allem die Felder „Materialien und Oberflächen“ und „Automatisierungs- und Fertigungstechnik“ hervorzuheben. Allerdings müsse man laut Georg Bartmann, Leiter der Gruppe Wirtschaft, vor allem den kleineren Betrieben die Angst nehmen: „Industrie wird immer mit großen Unternehmen verbunden. Vielmehr können dadurch auch kleine und mittlere Betriebe profitieren.“ Bis Ende des Jahres werden deshalb intensiv Gespräche geführt, in denen auf die Chancen hingewiesen werden.

Gleichzeitig soll eine stärkere Vernetzung zwischen Wirtschaft, Forschungs und Bildung stattfinden. Bis zum Herbst können nun Projekte und Konzepte, mit dem Hintergrund einer intelligenten Oberfläche, eingereicht werden. Das Ziel ist, Kooperationen zwischen Wirtschaftsbetrieben, Forschungs- und Bildungseinrichtungen zu forcieren. Mit dem Leitprojekt „Enterprise 4.0“ werden wiederum, gemeinsam mit betroffenen Unternehmen, Bedarfe und Herausforderungen besprochen.

Gemeinsam

Die Bandbreite der Entwicklungsmöglichkeiten ist groß. Sie reicht von Produktivitätssteigerungen über Verbesserung von Qualitätsniveaus bis hin zu Produktinnovationen und neuen Geschäftsmodellen. Dass auch KMU’s die neuen Technologien höchst effizient einsetzen können, beweist Gerhard Resch, Geschäftsführer von Metaflex. Er und seine zehn Mitarbeiter haben sich auf die Produktion von Metallteilen spezialisiert. Beliefert werden u.a. Spengler und Schlosser. Die Kunden können in einer eigens-entwickelten Software das gewünschte Metallstück eingeben und bekommen sofort die Kosten angezeigt. "Der Kunde kann gleich überprüfen, ob er extern produzieren möchte oder es selbst übernimmt", erklärt Resch.

Der Hintergrund: "Für einen Betrieb ist es nicht sinnvoll, wenn sich jeder jede Maschine kauft. Das erzeugt viel Leerstand." In einem Verbunde könne man sich jedoch die Kosten teilen und die Maschinen optimal auslasten. Verschnitt und Fehlproduktionen fallen für den Auftraggeber wiederum weg und bringen einen Wettbewerbsvorteil. "Der Markt drängt danach", sagt Resch, der bereits Anfragen für das System aus der Schweiz, Deutschland und Amerika hat.

Kommentare