Denkmalamt kritisiert alle Entwürfe für "Kampcenter"

Diese Skizze zeigt den Zugang in der Schulgasse.
Die Ansicht auf die historische Stadt werde durch das Einkaufszentrum beeinträchtigt, heißt es.

Während Gemeindevertreter und der Wiener Investor Reinhold Frasl wenig bis nichts zu den Plänen für ein neues Einkaufszentrum in der Gartenstraße in Zwettl preisgeben, spricht das Denkmalamt auf Anfrage des KURIER Klartext. Der Landeskonservator hat mit dem Vorhaben keine Freude, weil die Ansicht auf die Altstadt beeinträchtigt wäre. Seine Aussage trifft auf alle Entwürfe zu. Trotzdem hat er kein Rechtsmittel, um gegen das Millionen Euro teure Projekt vorzugehen.

"Zu groß, zu mächtig"

Seit mehr als fünf Jahren steht der nö. Landeskonservator in regelmäßigem Kontakt mit dem Investor. In etlichen Gesprächen habe man mehrere Entwürfe zu sehen bekommen. Über diese ist man nicht glücklich. "Allen diesen Entwürfen ist gemein, dass aus Sicht der Denkmalpflege das Vorhaben zu groß und zu mächtig ist. Die Ansicht auf die historische Stadt, der Blick auf die Stadtmauer und den Turm wird dadurch beeinträchtigt", sagt Landeskonservator Hermann Fuchsberger in einer schriftlichen Stellungnahme. Solange keine Veränderungen an der Stadtmauer, Anbauten oder Durchbrüche geplant sind, könne er jedoch nur Empfehlungen aussprechen.

Jedenfalls ist jetzt klar, dass es nicht nur einen (neuen) Entwurf gibt, der aus dem Architekturbüro Smertnik Kraut stammt und dem KURIER vor Kurzem zugespielt wurde, sondern noch weitere architektonische Varianten existieren. Fest steht auch, dass Frasls Bauvorhaben kleiner sein muss als ursprünglich geplant. Denn, wie berichtet, war der Erstentwurf mit vier Geschoßen mit dem historischen Ortsbild (Paragraf 56, nö. Bauordnung) nicht in Einklang zu bringen. Daher soll die Verkaufsfläche nicht mehr 15.000, sondern auf drei Ebenen weniger als 9.000 Quadratmeter betragen.

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