Defekte Ruderanlage Auslöser für Kollision

Die havarierte "Schönbrunn"
Raddampfer "Schönbrunn" hatte technisches Problem. Abschlussbericht liegt bei der Staatsanwaltschaft.

Sie werteten GPS-Daten aus, sprachen mit den Spezialisten der Funküberwachung und den Besatzungen, nahmen die havarierten Schiffe unter die Lupe – wochenlang waren die Experten der Obersten Schifffahrtsbehörde mit den Erhebungen nach der Kollision bei der Schiffsfahrt zur Sommersonnenwende Mitte Juni in der Wachau beschäftigt. Jetzt liegt ein Ergebnis vor.

Wie berichtet, war es zu einem Zusammenstoß zwischen dem Raddampfer "Schönbrunn" mit der prominent besetzten "MS Austria" gekommen. Mehrere Personen, die sich auf der "Schönbrunn" befanden, wurden bei dem Vorfall verletzt.

Seit knapp zwei Wochen liegt nun der Abschlussbericht der Behörden bei der Staatsanwaltschaft Krems. Diese muss entscheiden, ob es zu einem Strafverfahren kommt.

Manövrierunfähig

Wie der KURIER erfuhr, soll ein technischer Defekt die Kollision ausgelöst haben. Die Ermittler fanden heraus, dass bei dem Raddampfer die Ruderanlage defekt war.

"Ein Teil war gebrochen, dadurch war die Schönbrunn praktisch manövrierunfähig. Sie konnte nur mehr vor- und zurückfahren", berichtet ein Insider. Diesen Defekt wertet die Schifffahrtsbehörde als "Hauptgrund" für den Zusammenstoß.

Betont wird aber, dass die Schuldfrage noch offen ist. "Wir klären ab, ob jemand und wer schuld ist", sagt die in Krems leitende Staatsanwältin Susanne Waidecker. Aus ihrer Sicht dürften wohl noch zusätzliche Ermittlungen notwendig sein. Allzu schnell wird daher nicht klar sein, ob man sich für eine Anklage entscheidet.

Kommentare