Bub unter Betonmauer begraben

Leopold Riegler (li.), sein Kamerad Georg Rumpler (re.) sowie ein Kunstschmied aus Berndorf waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
120-Kilo-Teil blieb auf Kind liegen. Retter befreiten den Zehnjährigen. Er wurde schwer verletzt.

Der zehnjährige Jan liegt mit einem Schlüsselbeinbruch und inneren Verletzungen im Wiener AKH. Die Familie des Buben kann von Glück sprechen, dass ihr Sprössling noch am Leben ist. Jan wurde Sonntagnachmittag von einem umstürzenden Fertigbeton-Geländer getroffen, sein zierlicher Körper unter dem 120 Kilogramm schweren Teil eingeklemmt. Drei Ersthelfern ist es zu verdanken, dass das Kind nicht unter der enormen Last erstickt ist.

Jan dürfte am Nachmittag beim Spielen im Garten auf der hauseigenen Terrasse auf ein Fertigbeton-Geländer mit Säulen geklettert sein. "Dabei ist ein Teil des Geländers umgestürzt", erklärt ein zuständiger Polizist. Der zehnjährige Bub fiel zusammen mit der Betonmauer über eine Böschung.

Der Stiefvater des Kindes, der sich zu dem Zeitpunkt gerade in der Küche im Haus befand, hatte den Zwischenfall mitbekommen. Er stürmte sofort ins Freie und versuchte, den Buben zu befreien. "Er konnte die schwere Betonplatte aber nicht selbst heben. Nur soweit, dass das Kind vorübergehend Luft bekam", heißt es von der Polizei.

Glücklicher Zufall

Es war eine glückliche Fügung, dass zwei Männer der Feuerwehr St. Veit an der Triesting zur Stelle waren. Leopold Riegler und Georg Rumpler hatten sich zufällig bei einem Spaziergang getroffen und standen nur wenige Meter vom Unfallgeschehen entfernt. "Ich war mit meiner Tochter spazieren. Wir sind am Gehsteig gestanden und haben uns unterhalten, als wir plötzlich Hilferufe hörten", schildert Riegler. Gemeinsam mit einem Berndorfer Kunstschmied, der ebenfalls in der Nähe war, sprangen die beiden Männer über den Gartenzaun. Dort sahen sie den Stiefvater, der mit Leibeskräften den Betonteil in die Höhe drückte. Während zwei Männer mitanpackten und das Kind befreiten, verständigte Leopold Riegler sofort die Rettungskräfte. "Ein Glück, dass wir in der Nähe waren", sind Rumpler und Riegler froh, dass sie ihrem jungen Kameraden helfen konnten. Denn Jan ist seit einem Jahr Mitglied der Jugendfeuerwehr.

Der Zehnjährige wurde mit dem ÖAMTC-Notarzthubschrauber ins AKH geflogen. Die Lebensgefahr sei gebannt, heißt es.

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