Bewerbung ohne sich zu verstellen

Bewerbung ohne sich zu verstellen
Ob erster Job, Branchenwechsel oder Wiedereinstieg: Die Grundregeln für eine Bewerbung muss jeder wissen.

Was fürs Privatleben gilt, ist auch im Business entscheidend: der erste Eindruck. Und zwar sowohl bei einer schriftlichen Bewerbung als auch beim persönlichen Vorstellungsgespräch. Ein lückenhafter Lebenslauf, unzureichende Zeugnisse, schmutziges Papier, fehlendes Anschreiben, ja selbst schlichte Formfehler können schnell zu einer Absage führen. Ebenso nachteilige Auswirkungen haben schmutzige Hände, unpassende Kleidung, extrem stilles oder viel zu aufdringliches Verhalten sowie ein gekünstelter Auftritt beim ersten Live-Gespräch mit potenziellen Chefitäten. Umgekehrt zahlen sich Authentizität und Ehrlichkeit meist aus - schriftlich wie mündlich.

Lücken und Lügen

Doch trotz ordentlicher und vollständiger Unterlagen gibt es die eine oder andere Hürde, die ein Bewerber zu meistern hat: Im Vorstellungsgespräch beispielsweise könnten Fragen zu Perspektiven im Unternehmen auftauchen. Tipp: Interesse an einer langfristigen Beschäftigung zeigen, aber (vorerst) auch befristete Verträge akzeptieren - das ist heute nichts Ungewöhnliches.

Geht es um Engagement und Flexibilität, zahlt sich Geradlinigkeit aus: Bloß nicht dem Gegenüber nur nach dem Mund reden. Ein leidiges Thema: Lücken im Lebenslauf. Manchmal lassen sie sich tatsächlich nicht vermeiden. Bei größeren Zeiträumen gilt: nicht kaschieren versuchen, sondern mit positiven, aktiven Formulierungen (z. B. arbeitsuchend statt arbeitslos) erklären. Meist gibt es plausible Gründe dafür.

Und was die Rubrik Hobbys anlangt: Man kann, muss sie aber nicht angeben. Keineswegs sollten sie für subtile Botschaften an Personalentscheider verwendet werden. Die Zeiten, wo eine bewusst gewählte Teamsportart Teamfähigkeit signalisierte, eine Einzelsportart Durchsetzungsfähigkeit bzw. Durchhaltevermögen und kulturelle Themen Offenheit und gute Umgangsformen, sind vorbei.

Unerwartetes

Bleibt noch der Trost, dass fast jedes Vorstellungsgespräch nach dem gleichen Muster abläuft: Man begrüßt sich, es folgen ein paar auflockernde Fragen oder Anmerkungen, anschließend geht das Vis-à-vis zum Hauptteil über und stellt dem Bewerber konkrete Fragen.

Letztlich bekommt dieser noch die Chance, eigene Fragen zu stellen (Tipp: unbedingt nutzen!) und erfährt abschließend, bis wann mit einer Entscheidung des Unternehmens zu rechnen ist. Für dieses Procedere kann man sich in der Regel gut vorbereiten. Selten, aber doch, kommen auch unerwartete bzw. unangenehme Fragen. Hier ist gut zu wissen: Dabei geht es dem
Fragesteller weniger um die konkrete Beantwortung, sondern vielmehr darum, wie ein Bewerber darauf reagiert. Ein Patentrezept auch hier: authentisch und freundlich bleiben.

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