Bärenwald-Drama: "Eddie" tot im Gehege aufgefunden

Bär Eddie ist tot
Der jüngste Bewohner der Bärenstation strangulierte sich beim Spielen.

"Es war ein Schock für uns alle, als der diensthabende Pfleger den Braunbären Eddie Samstag Vormittag tot in seinem Gehege fand. Nur Minuten davor hatte er ihn noch beim Spielen beobachtet", berichtet Sigrid Zederbauer, Leiterin der Tierstation "Bärenwald" der Trägerorganisation "Vier Pfoten" in Arbesbach, Bezirk Zwettl.

Sie versucht, zu analysieren, was vorgefallen ist. "Eddie scheint sich dermaßen unglücklich in den bereits seit Jahren zum Spielen angebrachten, ummantelten Seilen verheddert haben, dass er in Panik geriet und sich dadurch selbst strangulierte", kann Zederbauer nur vermuten. Der Tierpfleger habe verzweifelt versucht, den Bären wiederzubeleben, hatte aber keinen Erfolg.

"Wir sind alle geschockt und unendlich traurig", sagt Betriebsleiterin Zederbauer: "Eddie war ein unglaublich liebenswerter junger Bär und der Liebling aller Besucher, seit er vor einigen Jahren als Baby von Jordanien zu uns gekommen ist."

Befreit

Der Bär wurde 2010 in einem Zoo in Amman in Jordanien geboren. Die Tierschutzorganisation der jordanischen Prinzessin Alia hat ihn aus einem nur wenige Quadratmeter großen Käfig befreit. 2011 wurde er ins Waldviertel gebracht. Allerdings hatte der Bär, weil er viel zu früh von der Mutter getrennt wurde, zunächst schwere Verhaltensstörungen. Die Betreuer in Arbesbach gaben sich viel Mühe, ihn sachte an die Anwesenheit anderer Bären zu gewöhnen. Ihre Strategie, Eddie mit immer neuen Verstecken für das Futter und vielen Spielzeugen wieder mehr Lebensfreude zu geben, hatte zu wirken begonnen.

"Wir können täglich beobachten, wie sich Bären von ihrem Dasein in Zoos und Zirkussen erholen und neuen Lebensmut schöpfen. Umso schlimmer ist es für uns, dass gerade Eddie, der ein langes Leben vor sich hatte, tot ist. Auch viele Besucher sind sehr betroffen", sagt Zederbauer.

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