Baden: "Das wäre der Tod des Villenviertels"

Anrainer rund um Brandner (mi.) und Stadtrat Breininger (2.v.li.) sind gegen die Verbauung.
Am Areal des ehemaligen Hotel Caruso sollen 100 Wohnungen entstehen. Die Anrainer üben heftige Kritik.

Wildromantisch liegt das 13.000 große Areal des leer stehenden Hotel Caruso in der schmucken Badener Villengegend. Doch geht es nach den Plänen der schwarz-grünen Stadtregierung soll das Gelände für den Bau von rund 100 Wohnungen aus dem Dornröschenschlaf geküsst werden. Anrainer laufen gegen die Pläne Sturm, Unterschriften werden bereits gesammelt.

"Das wäre der Tod des Villenviertels", ist Karl Zweymüller von der "Bürgerinitiative für den Erhalt Badens" überzeugt. Konkret soll die Liegenschaft in Bauland-Wohngebiet umgewidmet werden. "Die Pläne haben es in sich: Bauklasse II und III, das heißt bis zu 14,5 Meter maximale Gebäudehöhe und bis zu 25 Prozent verbaubar", kritisiert Anrainer Thomas Brandner. Dabei liege das Areal in einer der schönsten Villenstraßen Österreichs. "Eigentlich gibt es im Ort eine Bausperre, zudem wurden alle umliegenden Grundstücke auf zwei Wohneinheiten runtergewidmet", ärgert er sich. Neben einem Verkehrschaos durch 200 Autos mehr fürchten die Anrainer auch, dass die historische Kraus-Villa am Areal abgerissen und der Park verbaut wird. Sie kritisieren die Zustimmung der Grünen und wollen eine Beschränkung der Wohnungsanzahl.

Projektabwicklung

Dazu kommt, dass die Gegner – zu denen auch Altbürgermeister und "Wir Badener"-Stadtrat August Breininger gehört – vermuten, dass bei der Projektabwicklung nicht alles mit rechten Dingen zugeht. So soll der Eigentümer die Umwidmung gewünscht haben, um im Gegenzug die Renovierung von Schloss Weikersdorf zuzusagen.

Vizebürgermeisterin Helga Krismer (Grüne) hingegen spricht von falschen Infos, die verbreitet werden. Der Anteil der Grünfläche bleibe gleich und werde als Park öffentlich gemacht. "Die 25-prozentige Bebauungsdichte ist der Umgebung angepasst", hält Krismer fest. Die Bauklasse bleibt unverändert, bereits jetzt sei der Hotelkomplex bis zu 14 Metern hoch. Das sei aufgrund der Hanglage möglich. Anders als jetzt werden aber die Wohnungen in einzelnen Baukörpern an den Rand des Grundstücks gerückt. "Ich verstehe , dass die Leute an ihrer Grundgrenze kein Gegenüber wollen. Ich glaube aber, dass das Projekt für die Anrainer langfristig besser ist, als ein Hotelprojekt." Die Pläne der Eigentümer habe man zudem immer offen kommuniziert.

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