Aufgeschreckte Winzer finden weitere Schäden

Vielfach führt eine schadhafte Blüte zu solchen Erscheinungen
Sachverständige untersuchen schadhafte Reben.

Der KURIER-Bericht über verkrüppelte Weinreben hat viele Winzer auf das Thema erst aufmerksam gemacht. Prompt haben einige bei Kontrollen weitere derartige Erscheinungen entdeckt. Mit einem Überblick über die Situation rechnet Konrad Hackl vom Landesweinbauverband allerdings erst in einigen Wochen.

Wie berichtet, untersucht die Pharmafirma Bayer seit einiger Zeit Verwachsungen bei Blüten und Blättern in österreichischen Weingärten, in denen das Fungizid "Luna privileg" verwendet wurde. Das Unternehmen rät, das Mittel nicht einzusetzen.

Einen sehr ungünstigen Blüteverlauf erlebt dieses Jahr auch die niederösterreichische Genossenschaft "Winzer Krems" in ihrem großen Einzugsgebiet. Allerdings sei die Ursache unklar. Es könne sich dabei auch um Folgen einer Hitzeperiode vor zwei Wochen handeln. Weil aber ein großer Teil der Zulieferer Nebenerwerbswinzer seien, die ihre Weingärten nicht so häufig wie Vollerwerbswinzer kontrollieren, sei es möglich, das manches noch nicht entdeckt worden sei.

Geschäftsführer Hackl sagt, man sei in Gesprächen mit Bayer. Das Unternehmen würde jetzt von sich aus externe Gutachter entsenden, aber auf Wunsch auch andere akzeptieren.

Ausland

Schäden gibt es in anderen Ländern, beispielsweise den deutschen Regionen Pfalz und Rhein-Hessen.

Der Präsident des Konsortiums "Südtirol Wein", Maximilian Niedermayr, spricht von einzelnen Weinbergen in Südtirol, die bis zu 90 Prozent geschädigt seien. Er könne aber nicht sagen, ob das nicht zum Teil auch Folge des extrem feuchten Wetters im vergangenen Jahr sei. Das Konsortium sucht den Kontakt zu Bayer.

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