Aggressive Einbrecher verletzten Fahnder

Franz Prucher und Polzer freuen sich über Ermittlungserfolg
Verdächtige attackierten Polizisten, 50 Coups in NÖ und Wien / 250.000 Euro Schaden.

Einen Monat lang machten sie Niederösterreich unsicher, verübten 50 Einbrüche und richteten einen Schaden von 250.000 Euro an. Nun gelang Ermittlern des Landeskriminalamtes NÖ (LKA) ein großer Schlag gegen eine international agierende 15-köpfige chilenische Bande. Zehn Verdächtige sitzen in U-Haft, nach fünf weiteren Männern wird noch gefahndet.

Mitte Oktober, nachdem das Team um Chefinspektor Gerhard Walli schon Fährte aufgenommen hatte, überschlugen sich die Ereignisse. Am 14. Oktober drangen drei Täter in ein Haus in Sooß und in eine Wohnung in Pfaffstätten ein. Nach einer spektakulären Verfolgungsjagd durch Wien klickten für einen 23-jährigen und einen 33-jährigen Chilenen die Handschellen. Die Identität ihres Komplizen ist noch nicht bekannt. Einen Tag später verhafteten Fahnder einen weiteren Einbrecher am Flughafen Wien-Schwechat. Der Mann hatte sich nach Belgien absetzen wollen.

Tag für Tag gingen den Kriminalisten weitere Bandenmitglieder ins Netz. Teilweise übten die Chilenen dabei heftige Gegenwehr. "Drei Beamten wurden bei den Zugriffen verletzt. Die Verdächtigen agierten äußerst brutal, weil sie nichts zu verlieren hatten", berichtet LKA-Chef Franz Polzer.

Hintermänner

Bei den Einvernahmen schilderten die Inhaftierten ihre Motive. So stammen die Täter weitgehend aus der Hauptstadt Santiago de Chile und kommen aus ärmlichen Verhältnissen. Über Kontaktpersonen aus Italien, der Schweiz und Spanien seien sie rekrutiert worden und dann noch Österreich eingereist, schildert Polzer. Die Hintermänner hätten sie mit dem Versprechen einer besseren Zukunft nach Europa gelockt.

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