Abschied vom zweifachen Lebensretter

Das Rote Kreuz sowie Bekannte und Freunde nahmen Abschied von Robert Haas.
Damit die Heldentat nicht vergessen wird, soll nun ein Gedenkstein in der Au errichtet werden.

Es war eine Tat seines Herzens", sagt Gerhard Tschugguel, Generalsekretär der Katholischen Medien Akademie, über den "bedingungslosen Einsatz" jenes 23-jährigen Rot-Kreuz-Mitarbeiters, der bei der Lebensrettung zweier Kinder vor knapp zwei Wochen selbst sein Leben gelassen hat (der KURIER berichtete).

"Wenn jemand solch eine Zivilcourage zeigt, ist es unsere Pflicht, die Tat nicht vergessen zu lassen", erklärt Tschugguel. Am Platz des Unfallortes in der Stockerauer Au möchte er nun mit dem Roten Kreuz einen Gedenkstein errichten lassen.

Davon begeistert ist auch Bezirksrettungskommandant Stefan Grusch, der Robert Haas von gemeinsamen Teamabenden kannte. Die die Initiative sei ein Zeichen für die Öffentlichkeit: "Es ist wichtig, in Notsituationen auch zur Tat zu schreiten."

Seitens der Stadt wurde ebenfalls bereits Unterstützung zugesagt. Vorerst soll ein geeigneter Platz gefunden werden. Bürgermeister Helmut Laa: "Die Tat soll ins richtige Licht gerückt werden." Für die Gestaltung des Gedenksteins wird noch ein Künstler gesucht. Anfang Oktober soll dann die feierliche Weihe stattfinden.

Helfende Hand

Freundlich, menschlich, immer hilfsbereit – so beschreiben Robert Haas seine Kollegen beim Roten Kreuz. "Er hat nie Nein gesagt, hatte immer eine helfende Hand", erzählt Christian Gruber, der mit ihm immer wieder gemeinsam Dienst gemacht hatte.

"Wenn ich an Robert denke, dann sehe ich ein Lachen", erzählt Jugend-Teamleiterin Manuela Halbemer. "Ich habe immer das Bild im Kopf, dass die Kinder auf ihm hängen", beschreibt Florian Bauer seine erste Erinnerung. Denn neben dem Rettungsdienst war der 23-jährige Notfallsanitäter auch im Jugendbereich engagiert.

Am Wochenende wäre er mit seiner Gruppe nach Kärnten ins Jugendcamp gefahren. Einige Kinder wissen von den Unfall jedoch noch nichts. Die Stimmung wird wohl getrübt sein. "Wir werden uns den Spaß trotzdem nicht nehmen lassen", sagt Jugend-Teamleiterin Halbemer, "das wollte er nicht."

Als lachenden, fröhlichen Burschen werden ihn wohl auch seine Verwandten, Freunde und Bekannten in Erinnerung behalten. Mehrere Hundert Leute haben am Mittwoch in seiner Heimatgemeinde Wullersdorf Abschied genommen haben. Das Roten Kreuzes, bei dem der gesamte Bezirk Hollabrunn vertreten war, erwies ihrem Kollegen die letzte Ehre und stand auf seinem letzten Weg Spalier.

"Er ist ein leuchtender Stern für die Menschlichkeit geworden", sagt Leopold Rötzer, Vizepräsident des nö. Roten Kreuzes. Und damit der Stern nicht erlischt, dazu soll auch der geplante Gedenkstein beitragen.

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